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Große Mars-Gala im Wiener Planetarium

28/11/2003 375 views 0 likes
ESA / Space in Member States / Austria

Nur noch wenige Tage trennen uns von dem interplanetaren Medien-Event der Sonderklasse: Mars Express, die erste Planetensonde der ESA, erreicht Weihnachten den Roten Planeten. Erster Höhepunkt wird das Aufsetzen des Mars-Landers Beagle 2 in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember sein. In einer Galavorstellung „Projekt Mars“ im Wiener Planetarium am 2. Dezember werden die Mission sowie Österreichs Beteiligung präsentiert.

Der Mythos Mars ist ungebrochen. Neue Messergebnisse belegen: Der Marsboden scheint sich über große Areale schwammartig mit einem Stoff voll gesogen zu haben, ohne den selbst die abgebrühtesten Organismen nicht auskommen können: Wasser.

Aurora: ESA-Programm zur Erforschung des Sonnensystems

Mars Express im Marsorbit
Mars Express im Marsorbit

Wenn es in der Frühzeit des Mars über geologisch bedeutende Zeiträume von 1 bis 2 Mrd. Jahren Seen und Flüsse gab, kann sich dort zur gleichen Zeit wie auf der Erde einfaches Leben in Form einzelliger Mikroorganismen gebildet haben.
Die Europäische Raumfahrtorganisation ESA geht dieser Frage nach. Mars Express, ihre erste Planetensonde bildet dabei den Auftakt eines ehrgeizigen europäischen Programms zur Erforschung unseres Sonnensystems in den nächsten Jahrzehnten, dem Aurora-Programm. Eine von Euphorie und Leidenschaft getragene Aufbruchstimmung begleitet diesen eigenständigen Einstieg Europas bei der Erkundung des Roten Planeten mit Raumsonden. Dabei ist die strategische Ausrichtung der Forschung einfach und überzeugend: Folge dem Wasser, denn dort ist Leben.

Projektleiter der anspruchsvollen Mission Mars Express ist der aus Österreich stammende Dr. Rudolf Schmidt. Seine Devise: „Schneller, besser – und dabei sicher“. Mars Express ist eine aus Orbiter und Lander bestehende einzigartige Mission. Die Sonde ist mit wissenschaftlichen Instrumenten ausgerüstet, die die Atmosphäre, die Oberfläche sowie die Schichten im Untergrund mit einer nie zuvor erreichten Genauigkeit erkunden sollen. Europa will damit eine Schlüsselrolle in der internationalen Erforschung des Mars spielen und in den nächsten beiden Jahrzehnten sogar noch einen Gang zulegen.

Hightech aus Österreich zur Marserkundung

SPICAM untersucht die Marsatmosphäre
SPICAM untersucht die Marsatmosphäre

„Österreich als Mitglied der Europäischen Weltraumorganisation ESA hat entscheidende Anteile an Mars Express.“ sagt der in Österreich zuständige Raumfahrtminister, Vizekanzler Hubert Gorbach und belegt dies mit einer kleinen Auswahl der österreichischen Aktivitäten:

Austrian Aerospace lieferte spezielle Thermalschutzfolien, die Mars Express und dessen empfindlichen Messgeräte vor den extremen Temperaturschwankungen im Weltraum schützen. Sie ermöglichen es, die Temperatur im Inneren des Satelliten konstant zu halten. Austrian Aerospace ist auf dem Gebiet der Thermoisolation Marktführer in Europa. Darüber hinaus lieferte das Unternehmen auch mechanische Bodenausrüstung sowie Integrations- und Testvorrichtungen.

Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung der TU Wien: Die Wiener Spezialisten wollen anhand der übermittelten Marsdaten 3D-Modelle von der Oberfläche des Planeten in bisher nicht gekannter Brillanz erarbeiten. Diese sollen dann zu einem digitalen Geländemodell des Mars zusammengeführt werden.

Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: Die Grazer Wissenschaftler untersuchen die Evolution der Mars-Atmosphäre. Vorrangiges Ziel ist dabei die Gewinnung von Erkenntnissen über die Verdampfung von Wasser auf der Marsoberfläche.
Für die Messung der UV-Strahlung des Mars werden speziell dafür entwickelte Sensoren verwendet, die am Grazer Institut getestet wurden. Reflektierende Schichten auf dem Mars und im Marsboden (Wasser, Eis) werden via Radarreflexion entdeckt. Das Empfangsverhalten des Radar-Antennensystems wurde in Graz berechnet.

Einladung für Journalisten und Kommunikations-Fachleute

Drei Wochen vor dem spannenden interplanetaren Weihnachts-Medien-Event lädt Vizekanzler Hubert Gorbach, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, Journalisten sowie Kommunikations-Fachleute zu einer besonderen Forschungsreise zum Roten Planeten in das Wiener Planetarium ein. Höhepunkt der Veranstaltung wird die Premiere der einzigartigen Multimedia-Show „Projekt Mars” sein.

Termin und Ort der Veranstaltung:

Dienstag, 2. Dezember 2003, 18.30 Uhr,
Planetarium Wien,
1020 Wien, Oswald-Thomas-Platz 1

Detaillierte Informationen bei:

Mag. Monika Fischer
Zeiss Planetarium der Stadt Wien
Oswald Thomas Platz 1
1020 Wien
Phone: 01/7295494 – 12
Fax: 01/7295494 – 77
www.planetarium-wien.at

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