MASCOT- Landung
Die dritte Forschungssonde landet auf dem Asteroiden Ryugu
Der Asteroid Ryugu, ein alter Gesteinsbrocken, der etwa 300 Millionen Kilometer weit entfernt von der Erde liegt, ist nun die Heimat von drei irdischen Bewohnern, die über ihre Felsbrockenoberfläche umherhüpfen. Am frühen Morgen des 3. Oktober 2018 landete der Mobile Asteroid Surface Scout (MASCOT) sanft auf der Oberfläche des Asteroiden und schloss sich seinen japanischen Geschwistern MINERVA-II Rover 1-A und 1-B an.
Das bemerkenswerte Bild wurde während des Abstiegs von MASCOT aufgenommen, 3,5 Minuten nach der Separation von der Muttersonde und 20 Meter von der endgültigen Landeposition entfernt. Oben rechts ist der unscharfe Schatten von MASCOT zu sehen, der sich von der detaillierten Aufnahme von Ryugus zerknitterter Oberfläche abhebt.
MASCOT wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln in Zusammenarbeit mit der französischen Raumfahrtagentur CNES entwickelt. Ursprünglich rechnete das Team damit, dass die Batterie zur Erkundung des kilometerlangen Felsens für lediglich 12 Stunden ausreichen würde. Tatsachlich ging die Batterie des Landers erst nach 17 Stunden leer. Bei der Erkundung der Oberfläche von Ryugu machte MASCOT einen zusätzlichen Sprung und leitete alle gesammelten Daten an die Muttersonde Hayabusa2.
Die Raumsonde Hayabusa2 startete im Dezember 2014 von der Erde und befördert vier kleine Rover für die Untersuchung der Oberfläche von Ryugu. Sie landen jeweils unter der geringen Anziehungskraft des Asteroiden sanft auf der Oberfläche und sammeln auf ihrer Erkundungstour umherhüpfend Daten über die fremde, neue Welt
Die Raumsonde wird voraussichtlich im Dezember 2020 drei Proben aus verschiedenen Teilen des alten Asteroiden zur Erde zurückbringen. Mithilfe dieser Proben hoffen die Wissenschaftler, etwas über die Zusammensetzung von kohlenstoffreichen Asteroiden wie Ryugu zu erfahren - eine Art Gesteinsbrocken, der einige der ursprünglichsten Materialien des Sonnensystems enthalten soll.
Diese Klasse der Asteroiden umfasst auch solche Objekte, die der Erde manchmal recht nahe kommen, sogenannte Erdbahnkreuzer. Die Hayabusa- Mission soll Kenntnisse über diese Art von Himmelskörper liefern, um das Risiko von Asteroideneinschlägen auf der Erde besser einzuschätzen.
Für die Teams, die sich an der ehrgeizigen ESA- Asteroidenmission HERA zur Untersuchung der Abwehr von Asteroiden beteiligen, sind die Informationen über die zahlreichen kleinen Asteroiden grundlegend – insbesondere für das Verständnis von Umgebungen mit niedriger Anziehungskraft von einzigartigen Himmelskörper.