Mit der ESA vergnügungsvoll in den Weltraum reisen
"Science Week - Eine Vergnügungsreise durch die Wissenschaft", unter diesem Motto steht in Österreich eine Veranstaltungsreihe mit 784 Events in allen Bundesländern. Ein Highlight werden die im Zeitraum vom 11. bis 20. Mai geplanten Veranstaltungen in der österreichischen Weltraumstadt Graz sein. Die ESA dokumentiert in der Ausstellung "Graz und Europa im Weltraum" mit Modellen, Schautafeln und Videofilmen ihre Aktivitäten und die Zusammenarbeit mit dem in Graz an-sässigen Institut für Weltraumforschung.
Ohne Übertreibung kann Graz als das Zentrum der Weltraumforschung Österreichs bezeichnet werden. Bereits in den sechziger Jahren wurden an der Technischen Hochschule Graz Satelliten optisch vermessen. Im November 1969 startete von Norwegen aus eine Höhenforschungsrakete mit dem ersten in Graz gebauten Messempfänger. Anfang der siebziger Jahre erfolgte schliesslich die Gründung des Instituts für Weltraumforschung (IWF) mit verschiedenen Abteilungen an drei Standorten Österreichs. 1974/75 wurden alle Bereiche in Graz konzentriert. In drei Abteilungen widmen sich die Wissenschaftler des Instituts der experimentellen Weltraumforschung, der Physik des erdnahen Weltraums und der Satellitengeodäsie. Sie sind dabei in internationale Projekte sowohl zur Erforschung des Erdkörpers und seines Umfeldes als auch zur Untersuchung der Körper unseres Sonnensystems eingebunden: der Planeten und ihrer Monde, der Kometen sowie des interplanetaren Raums.
ESA-Projekte im Mittelpunkt
Seit dem 1.1.1987 ist Österreich ESA-Mitglied. Deshalb steht die Mitarbeit an Projekten der Europäischen Weltraumorganistion im Mittelpunkt der internationalen Zusammenarbeit. So beteiligt sich Österreich aktiv an bedeutenden Missionen, wie beispielsweise Cluster, Cassini/Huygens, Envisat und Rosetta. Dabei bringen die österreichischen Forscher ihre Erfahrungen aus früheren Missionen ein. Hierzu zählen die internationalen Unternehmen MARS-96/98, VEGA sowie der Flug des ersten österreichischen Kosmonauten im Rahmen der Mission AUSTROMIR 91.
Die Exponate der ESA in der Grazer Ausstellung spiegeln genau die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kollegen aus dem Alpenland wider. Zu sehen sind Modelle von Huygens, Cluster, Rosetta, Envisat, der europäischen Trägerrakete Ariane 5 und der Internationalen Raumstation ISS. Zusammen mit den ausgestellten Postern und Schautafeln sowie der Vorführung von Videofilmen kann der Besucher eine sowohl spannende wie auch vergnügliche „Reise in den Weltraum“ unternehmen.
Weltraumforschung live im neuen Forschungszentrum
Neben der Ausstellung gibt es die ganze Woche über ein attraktives Vortragsprogramm. Ausserdem kann der Besucher Weltraumforschung live erleben. Angeboten werden Führungen durch das Kometenlabor und die Friedrich-Schmiedl-Ausstellung. Lasermessungen am Observatorium Lustbühel und die Arbeitsweise des GPS-Navigationssystems können direkt verfolgt werden. Auch an die Jüngsten ist gedacht. Sie basteln das Modell einer Cassini-Raumsonde oder nehmen an einem Weltraum-Quiz teil. Den Grösseren stehen PCs mit Simulationen verschiedener Weltraum-Missionen zum "Spielen" zur Verfügung.
Der Event findet im neuen Forschungszentrum der Stadt Graz statt, das im November 2000 vom IWF und einem weiteren Institut bezogen wurde. Damit ist die Weltraumforschung nun endlich an einem Standort konzentriert und die Wissenschaftler können sich dank der besseren Forschungsbedingungen nun noch anspruchsvolleren Projekten widmen.