Sommerschule Alpbach 2020 - jetzt bewerben
Die 44. Ausgabe der Sommerschule Alpbach findet vom 14. bis 23. Juli 2020 statt. Das Thema lautet dieses Jahr: "Vergleichende Plasmaphysik im Universum". Studierende und junge Absolventen können sich bis zum 31. März 2020 bewerben.
Die Sommerschule Alpbach, die seit 1975 jährlich in den österreichischen Alpen stattfindet, hat eine lange Tradition, verschiedene Themen der Weltraumwissenschaft und -technologie zu vertiefen. Ziel ist es, die Ausbildung und Arbeitserfahrung europäischer Studierender und junger Absolventen zu fördern.
Dabei wird die praktische Anwendung des in den Vorlesungen erworbenen Wissens gefördert, zu Kreativität ermutigt und es werden Organisations- und Gruppenfähigkeiten entwickelt. Die Teams treten im Wettbewerb um das beste Projekt an und werden von einer unabhängigen Expertenjury bewertet.
60 Studierende und junge Absolventen der Ingenieur- und Naturwissenschaften aus den Mitglieds-, assoziierten und kooperierenden Staaten der ESA werden für die Teilnahme an der Sommerschule Alpbach ausgewählt.
Worum geht es bei der diesjährigen Sommerschule?
Große Teile des Universums sind mit Plasma, einer hoch ionisierten Form von Materie, gefüllt. Die Plasma-Umgebungen sind immer hoch dynamisch und können von Nahem, in der Magnetosphäre der Erde, aber auch in weit entfernten Supernovae und aktiven Galaxien beobachtet werden. Ionisierte Materie wird von Magnetfeldern durchzogen, wodurch komplexe Wechselwirkungsprozesse und Phänomene wie Schockwellen und auf hohe Energien beschleunigte geladene Teilchen entstehen. Die Beobachtung von kosmischen Plasmen kann sowohl in situ (im Sonnensystem) als auch aus der Ferne durchgeführt werden.
Die Teilnehmer werden über bisherige Erfolge und aktuelle Herausforderungen informiert und sollen darauf basierend Ideen für neue Satellitenmissionen vorschlagen und Beobachtungsziele formulieren, um das Verständnis des Verhaltens und der Kopplungsprozesse von Plasmen auf verschiedenen astrophysikalischen Skalen (Erde, Planeten, Sonne, Universum) zu fördern.
Teamwork und Durchhaltevermögen sind gefragt
Es werden vier Studententeams gebildet, die unter der Aufsicht namhafter wissenschaftlicher und technischer Experten die wissenschaftlichen Ziele einer Weltraummission und einen vorläufigen End-to-End-Missionsentwurf entwerfen. Dazu gehören das Raumfahrzeug, die wissenschaftlichen Instrumente, der Missions- und wissenschaftliche Betrieb. Jedes Studententeam wird eine innovative Satellitenmission konzipieren und ausarbeiten und diese am letzten Tag einem Expertengremium präsentieren.
Die Teilnehmer werden Herausforderungen aus dem echten Leben ausgesetzt sein, wie z.B. lange Arbeitstage (vor der Einreichung von Vorschlägen) und die Erwartung, dass sie in der Lage sind, neu erworbenes Wissen direkt anzuwenden. Sie müssen ein internationales und multidisziplinäres Team, das sich sowohl aus Wissenschaftlern als auch aus Ingenieuren zusammensetzt, bilden. Die wissenschaftliche Ziele und Anforderungen müssen im Gleichgewicht zu den realistischen Einschränkungen des Missionsentwurfs, des Raumfahrzeugdesigns und der Missionskosten stehen.
Post-Alpbach an der ESA Academy
Die Alpbacher Sommerschule wird durch die Post-Alpbach-Veranstaltung ergänzt, die vom 23. bis 27. November in der Ausbildungs- und Lernstätte der ESA Academy, ESEC-Galaxia, in Belgien stattfindet. Während dieser Woche erweitern die Studenten der Alpbacher Sommerschule das Design einer der während der Sommerschule entwickelten Missionen mit Hilfe des Concurrent Engineering-Ansatzes. Die Teilnehmer werden in kleine Teams aufgeteilt, um die verschiedenen Aspekte der Mission abzudecken, und werden von zwei ESA-Systemingenieuren und Tutoren der Sommerschule geleitet. Die Teams iterieren dabei das Konzept ihrer Mission. Die Mission, die in der Einrichtung der ESA-Akademie weiter untersucht werden soll, wird am Ende der Sommerschule von der Jury der Alpbacher Sommerschule ausgewählt, und alle Studenten, die an der Sommerschule teilgenommen haben, sind eingeladen, sich für die Veranstaltung der Post-Alpbacher Sommerschule zu bewerben.
Anmeldeschluss für die Alpbacher Sommerschule: 31. März 2020
Über die Sommerschule Alpbach
Die Sommerschule Alpbach ist eine 10-tägige Planungsschmiede für zukünftige, innovative Satellitenmissionen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, sich mit einem speziellen Thema der Raumfahrt vertraut zu machen. In einer einzigartigen Kombination aus Vortragsveranstaltungen und praktischen Workshops vertiefen sie ihr Wissen und entwickeln Missionskonzepte für Satellitenmissionen.
Sie wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) organisiert. Sie wird gemeinsam von der ESA und den nationalen Raumfahrtbehörden ihrer Mitglieds-, assoziierten und kooperierenden Staaten unterstützt. Ein traditioneller Partner ist das International Space Science Institute. Ein weiterer Unterstützer ist Austrospace, der Verband der österreichischen Raumfahrtindustrie und Forschungseinrichtungen.
Die Sommerschule steht Studierenden und Absolventen von wissenschaftlichen und technischen Hochschulen aus den Mitglieds-, assoziierten und kooperierenden Staaten* der ESA offen.
Die Bewerber müssen Bürger eines dieser Staaten sein, um für eine finanzielle Unterstützung durch die entsprechenden nationalen Förderungsagenturen und Universitäten in Frage zu kommen.
Weitere Informationen gibt es auf der Website der Sommerschule Alpbach. Hier geht es zu den Erfahrungen einer Teilnehmerin der Sommerschule Alpbach 2018.
*ESA-Mitgliedstaaten:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, Schweiz, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich.
Assoziierte Staaten:
Kanada und Slowenien
Kooperierende Staaten:
Bulgarien, Lettland, Litauen, Malta, die Slowakei und Zypern