ESA und NASA beabsichtigen gemeinsame Mondforschung
Am 27.März 2019 unterzeichneten David Parker, ESA-Direktor für astronautische und robotische Exploration und Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor der NASA während der National Academies’ Space Science Woche in Washington eine Absichtserklärung über die Koordinierung der gemeinsamen, wissenschaftlichen Mondforschung und die Ermittlung von Kooperationsmöglichkeiten.
Damit betonen sie das gemeinsame Interesse an der wissenschaftlichen Erschließung des Mondes und die Unterstützung des privatwirtschaftlichen Spektrums sowie von Missionsdiensten auf und im Umfeld des Mondes.
Nächstes Ziel: Mond
Damit hat der Mond wiederholt die Aufmerksamkeit der Raumfahrtbehörden als historisches Archiv der kosmischen Geschichte und als Eckpfeiler der Planetenforschung erregt. Wassereis und weitere mögliche Ressourcen auf dem Mond bergen die Möglichkeit, dass der Mond zum Sprungbrett für das Sonnensystem wird. Der US-Vizepräsident Mike Pence forderte die NASA am 26. März auf, die Rückkehr der Menschen zum Mond in den nächsten fünf Jahren zu ermöglichen.
Der Vorschlag der ESA an ihre Mitgliedsstaaten für die nächste Periode des Europäischen Explorationsprogramms beinhaltet die weitere Beteiligung an den Aktivitäten im niedrigen Erdorbit und um und auf dem Mond und Mars.
Damit wird die wissenschaftliche Forschung, die Entwicklung von Schlüsseltechnologien und die internationale Zusammenarbeit ermöglicht - und somit inspirierende Missionen, mit denen die Präsenz der Menschheit über die Erde hinaus erweitert wird.
Sowohl die ESA als auch die NASA setzen sich für eine nachhaltige Mondexploration ein, die durch Kooperationen ermöglicht wird - nicht nur mit Raumfahrtagenturen, sondern auch mit der Privatwirtschaft. Neue kommerzielle Kapazitäten bieten neue Möglichkeiten, um die Wirtschaftstätigkeit im Weltraum zu erforschen und zu erweitern.
Beide Behörden prüfen weiterhin die wissenschaftliche Zusammenarbeit bei Nutzlasten und künftigen Missionen zum Mond.
Die Raumsonde Orion und das europäische Servicemodul auf dem Weg zum Mond
Eine Kooperation zwischen ESA und NASA ist nichts neues, sie findet bereits auf der Internationalen Raumstation und bei gemeinsamen Robotermissionen statt. Seit kurzem arbeiten sie bei der Raumsonde Orion zusammen, die nach 50 Jahren Menschen auf den Mond bringen soll.
Die NASA greift hiermit für eine zentrale Antriebskomponente eines amerikanischen Raumfahrzeugs auf ein in Europa gebautes System zurück, womit die internationale Zusammenarbeit bei der ISS über die erdnahe Umlaufbahn hinaus ausgeweitet wird. Die Entscheidung ist zu einem großen Teil auf das erfolgreiche ATV-Programm der ESA zurückzuführen, mit der die Internationale Raumstation versorgt wurde. In den großen Tanks des europäischen Servicemoduls befinden sich Treibstoff sowie Verbrauchsmaterialien für die Astronauten: Sauerstoff, Stickstoff und Wasser.
Die ESA freut sich darauf, in Zusammenarbeit die Geheimnisse des Mondes zu erforschen und die gewonnenen Erkenntnisse als Sprungbrett für die Zukunft der Menschheit im Weltraum zu nutzen.