Envisat beobachtet Ölteppich
Diese Envisat Bilder zeigen Erdöl, das in den Golf von Mexiko sprudelt, nachdem am 22. April vor der Küste von Louisiana und Mississippi (USA) eine Bohrinsel explodierte und versank.
Auf dem schwarz-weißen Radar-Bild kann man den Ölteppich als dunkelgrauen Strudel unten rechts erkennen, während er auf dem optischen Bild weiß erscheint. Das Mississippi Delta ist oben links zu sehen; das Nationale Delta Wildtier-Reservat (Delta National Wildlife Refuge) erstreckt sich bis hinaus in den Golf.
Offizielle Quellen berichten, dass etwa 1000 Barrel Öl pro Tag aus dem beschädigten Bohrloch austreten, das sich 1,5 km unterhalb der Bohrinsel befindet. Gestern Nachmittag bedeckte der Ölteppich eine Fläche von etwa 77 km Länge und 63 km Breite.
Die US-Küstenwache, die amerikanische Wetter- und Ozeanbehörde NOAA, die Londoner BP sowie Erdölexperten versuchen das Leck einzudämmen, um zu verhindern, dass das Öl die Golfküste mit seinem fragilen Ökosystem erreicht.
Um das Fortschreiten der Reinigungsversuche beobachten zu können, hat die Geologische Bundesanstalt der USA im Namen der Küstenwache Satellitenbilder der Region bei der Internationalen Charta „Space and Major Disasters“ angefordert. Diese Charta ist eine internationale Kooperation, initiiert von der ESA und der französischen Raumfahrtagentur CNES, die satellitenbasierte Fernerkundung im Falle natürlicher und von Menschen geschaffener Katastrophen in den Dienst ziviler Hilfsorganisationen stellt.
Diese Bilder stammen von Envisats Advanced Synthetic Aperture Radar (scharz-weiß) und seinem Medium Resolution Imaging Spectrometer und wurden am 26. April um 17:58 MESZ und am 25. April um 18:28 MESZ aufgenommen.