Fracht für erste Crew der Internationalen Raumstation
Am 18. November um 3:48 Uhr GMT dockte der russische Transporter Progress M1-4 am hinteren Koppelstutzen des Moduls Sarja der ISS an. Das Dockingmanöver wurde per Handsteuerung vom russischen Kosmonauten Juri Gidsenko von Bord der Raumstation aus ausgeführt, da das automatische System des Transporters nicht einwandfrei arbeitete. Sarja war das erste, 1998 in die Erdumlaufbahn gebrachte Element der ISS. Progress M1-4 brachte Versorgungsgüter, Ersatzteile und Ausrüstung für den weiteren Ausbau der Station.
Die erste dreiköpfige Stammbesatzung mit Bill Shepherd, Juri Gidsenko und Sergei Krikaljow, die seit dem 2. November für vier Monate in der ISS weilt, erwartete bereits ungeduldig den Transporter, denn sie muss bis zur Ankunft der Raumfähre Endeavour am 02. Dezember die gesamte Fracht umgeladen haben, da Progress den Koppelstutzen für das Space Shuttle räumen muß.
Nach Ankunft der Stammbesatzung waren zunächst einige Systeme, die der Lebenserhaltung dienen, zu aktivieren. Dazu gehörten ein System zur Entfernung des Kohlendioxids aus der Atemluft, die Klimaanlage, das System Elektron zur Erzeugung von Sauerstoff und einige Kommunikationsgeräte, um den Informationsaustausch mit den Kontrollzentren in Russland und den USA zu gewährleisten. Alle Systeme arbeiten normal. Im Hinblick auf die verstärkte Sonnenaktivität während ihres Aufenthaltes im All wurde die Mannschaft angewiesen, als Vorsorgemassnahme im Wohnmodul Swesda einen Monitor zur Messung der von der Sonne ausgehenden Strahlung zu installieren.
Gigantische Flügel für die ISS
![Space Station solar arrays](/var/esa/storage/images/esa_multimedia/images/2000/11/space_station_solar_arrays/9230120-5-eng-GB/Space_Station_solar_arrays_article.jpg)
Shepherd, Gidsenko und Krikaljow haben alle Hände voll zu tun, denn gleich nach dem Verstauen der Ladung von Progress wartet neue Arbeit auf sie. Die Crew von Endeavour wird beim Flug STS 97 das nächste Bauteil, nämlich die ersten beiden Solarzellenflügel als Bestandteil der P6-Truss Nutzlast anliefern und montieren. Sie werden eine Spannweite von über 73 Metern haben.
Die Arbeit der Crew kann auf der täglich aktualisierten Website der Nasa verfolgt werden: http://spaceflight.nasa.gov/index.html
ESA und ISS
![ESA's Columbus laboratory](/var/esa/storage/images/esa_multimedia/images/2000/09/esa_s_columbus_laboratory/9222441-5-eng-GB/ESA_s_Columbus_laboratory_article.jpg)
Von der ESA wurde eine neues Video über die Internationale Raumstation veröffentlicht, das die Arbeit der Astronauten an Bord zeigt und erklärt, warum 14 Länder ihre Ressourcen für den Bau eines bemannten Aussenpostens im Weltraum vereint haben.
Die ESA ist einer der fünf Partner für Bau und Betrieb der ISS, zu denen noch die Vereinigten Staaten, Russland, Japan und Kanada gehören. An den ISS Aktivitäten der ESA beteiligen sich 10 ihrer Mitgliedsländer