Galileo: Europa visiert Starttermin im Oktober an
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Arianespace und die Europäische Kommission haben heute bekannt gegeben, dass der Start der ersten beiden Satelliten für Europas globales Navigationssatellitensystem am 20. Oktober 2011 stattfinden soll.
Diese Premiere leitet eine ganze Reihe weiterer Starts von Galileo-Satelliten ein, die Arianespace von Europas Raumflughafen Kourou in Französisch-Guayana (CSG) aus durchführen wird.
Der Ankündigung dieses ersten Starttermins ging eine eingehende Prüfung voraus, die am 12. Mai unter dem Vorsitz des Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation und mit Teilnahme von Arianespace und der industriellen Hauptauftragnehmer stattfand. Darin wird bestätigt, dass das Weltraum- und das Bodensegment für einen Start im Oktober einsatzbereit sein werden und auch die Betriebstätigkeiten aufgenommen werden können.
Die beiden Galileo-Satelliten werden mit einer Sojus-Trägerrakete in den Weltraum gebracht, die hiermit zum ersten Mal von ihrer neuen Startanlage in Kourou aus abheben wird, die im Rahmen eines ESA-Programms gebaut wurde.
ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain unterstrich die große Bedeutung dieses Oktobertermins:
"Dieser Start wird ein Paradebeispiel der europäischen und internationalen Zusammenarbeit sein. Zum einen, weil damit die ersten operationellen Galileo-Satelliten als Ergebnis des Gemeinschaftsvorhabens zwischen EU und ESA auf ihre Umlaufbahnen gebracht werden, zum anderen weil dies gleichzeitig der Jungfernflug der Sojus vom CSG aus sein wird, der im Rahmen eines in Zusammenarbeit zwischen der ESA und Russland durchgeführten Programms möglich gemacht wird."
"Für Arianespace ist es eine große Ehre, an diesem neuen Vorhaben teilnehmen zu dürfen. Es zeigt die innovativen Technologien, die in Europa zum Nutzen aller Bürger stetig weiterentwickelt werden", so Jean-Yves Le Gall, Vorstandsvorsitzender von Arianespace. "Ich möchte der Europäischen Kommission und der ESA an dieser Stelle dafür danken, dass sie unsere Startdienste gewählt haben, womit unsere führende Position am Markt erneut bestätigt wird. Mit diesem Start beginnt außerdem ein neues Kapitel unserer Unternehmensgeschichte, da wir vom Raumfahrtzentrum Guayana aus nun auch die Sojus einsetzen. Dadurch können wir noch besser als bisher die volle Palette an Startdiensten anbieten, die von unseren Kunden auf dem gesamten Globus erwartet wird."
Hintergrundinformationen
Galileo ist die europäische Initiative für ein auf dem neuesten Stand der Technik stehendes globales Navigationssatellitensystem, das weltweite, hochpräzise Ortungsdienste unter ziviler Kontrolle garantieren wird.
Die Definitionsphase sowie die Phase der Entwicklung und orbitalen Validierung von Galileo wurden von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) durchgeführt und von der ESA und der Europäischen Kommission gemeinsam finanziert.
Die Phase der vollen Einsatzkapazität von Galileo steht unter der Leitung der Europäischen Kommission und wird voll von ihr finanziert. Die Kommission und die ESA haben eine Übertragungsvereinbarung unterzeichnet, gemäß der die ESA im Auftrag der Kommission als die für den Entwurf und die Beschaffung verantwortliche Stelle handelt.
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