Antarktische Sonne
Die Forschungsstation Concordia im Herzen der Antarktis ist ein Ort der Extreme: Während der Sommermonate scheint die Sonne den ganzen Tag, im Winter hingegen verschwindet sie für vier Monate komplett hinter dem Horizont. In dieser unwirtlichen Gegend übersteigen die Temperaturen den Gefrierpunkt nie und auch -60° Celsius sind in den dunklen Monaten keine Seltenheit.
Der Arzt Eoin Macdonald-Nethercott hat einen Großteil der Jahre 2010 und 2011 auf der Concordia verbracht und dort zahlreiche ESA-Experimente durchgeführt. In seiner Freizeit hat er über mehrere Tage hinweg genügend Fotos geschossen, um dieses Panoramabild zu erstellen. Es zeigt, wie sich die Sonne in einem Zeitraum von 24 Stunden über den antarktischen Sommerhimmel bewegt. Wie aufwändig es war, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Bilder zu machen, davon berichtet Eoin Macdonald-Nethercott im Blog Chronicles of Concordia.
Die ESA schickt regelmäßig einen Arzt auf die Concordia, um die Auswirkungen von Isolation und Stress in multikulturellen Teams zu untersuchen. Für die Raumfahrt sind die Ergebnisse von großer Bedeutung: Die Forschungsstation ist so abgeschieden, dass das Leben dort mit dem Leben auf einem anderen Planeten in vielen Punkten vergleichbar sein könnte. Oft können kurzfristig keine Vorräte eingeflogen werden, außerdem ist die Crew für mehrere Monate im Jahr komplett auf sich alleine gestellt und muss ohne jegliche Hilfe von außen zurechtkommen.