LUNA bringt den Mond auf die Erde
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Auf dem Gelände des Astronautenzentrums in Köln (EAC) ist eine Anlage geplant, die die Mondoberfläche nachstellen soll. Andreas Diekmann, Projektleiter der ESA für Strategic Planning und Future Development, erklärt, wie die dreiteilige analoge Mondanlage LUNA Europa dabei helfen kann, weiter in den Weltraum vorzudringen.
Analoge Umgebungen, die Teile des Weltraums auf der Erde nachahmen, bieten zum einen die Möglichkeit, Instrumente und Werkzeuge zu testen und zum anderen sind sie ein idealer Forschungsstandort und Übungsplatz für Astronauten.
Auf einer Fläche von 1000 m2 wird Luna die Mondoberfläche und eine Mondbasis simulieren. Sie wird durch ein innovatives Energiesystem versorgt, das in gleicher Weise bei einer Mondsiedlung verwendet werden könnte, so Andreas Diekmann.
Sowohl das EAC als auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) befinden sich in Nähe der geplanten LUNA-Anlage. Damit handelt es sich um einen idealen und attraktiven Standort, um die Erforschung des Mondes für Menschen vorzubereiten.
"Der Mond ist ein Schwerpunkt der ESA und der nächste Schritt in der menschlichen Exploration", erklärt Andreas Diekmann. "Luna wurde in Zusammenarbeit mit dem DLR entwickelt. Sie wird uns dabei helfen, unsere Expertise zu erweitern, uns auf Missionen zum Mond vorzubereiten und sie wird Forschern in ganz Europa eine Plattform bieten, um Technologien und Verfahren zu testen."
Obwohl die Entwicklung von Luna noch am Anfang steht, haben Forscher des Astronautenzentrums bereits einen Mondstaubersatz aus Vulkanpulver gefunden, der 45 Millionen Jahren alt ist und von Vulkaneruptionen aus der nahegelegenen Eifel stammt. Mit diesem soll die Mondoberfläche nachgebildet werdeb. Die ersten Entwürfe für eine Mondbasis namens FlexHab (Future Lunar Exploration Habitat), in dem Astronauten leben und arbeiten werden, sollen bis Ende 2018 vorgestellt werden.
Vertreter von ESA, DLR und Air Liquide Advanced Technologies unterzeichneten am 2. Oktober 2018 einen Partnerschaftsvertrag zur Energiespeicherung und –bereitstellung.
Solarenergie wird als die nachhaltigste Option für eine Mondbasis erachtet. Während des Mondtages kann die Energie der Sonne durch Photovoltaikmodule direkt genutzt werden. Daneben soll sie verwendet werden, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuteilen. Diese beiden Elemente werden dann zunächst getrennt gelagert, bevor sie in einer Brennstoffzelle erneut kombiniert werden, um die Energie für die zwei Wochen andauernden Mondnächte zu liefern.