Neueröffnung: Deutsche Raumfahrtausstellung
Morgenröthe-Rautenkranz, der Geburtstort des ersten Deutschen im All, ist um eine Attraktion reicher: Am 8. Juni wird die neue „Deutsche Raumfahrtausstellung“ im modernen Gebäude offiziell eröffnet. Ein dreitägiges Festprogramm begleitet diesen Event, der mit einem Vortrag des ESA-Astronauten Thomas Reiter eingeleitet wird, Europas Langzeit-Außerirdischen mit 350 Tagen Weltraumaufenthalt.
Unter Insidern werden die Raumfahrt-Veranstaltungen in der romantischen 900 Seelen-Gemeinde als Top-Event gehandelt. Der im sächsischen Teil des Erzgebirges an der Grenze zu Tschechien gelegene Ort entpuppt sich als wahres Mekka für alle Raumfahrtenthusiasten.
Morgenröthe-Rautenkranz ist der Heimatort von Sigmund Jähn, des ersten deutschen Kosmonauten. Weniger bekannt ist, dass auch der Astronaut Ulf Merbold, der zweite Deutsche im All, von Geburt her ein „Fliegender Vogtländer“ ist. Merbold erblickte nur 30 Kilometer von Morgenröthe-Rautenkranz entfernt, in der Gemeinde Kurtschau bei Greiz, das Licht der Welt. Das Vogtland ist eine Region im Vierländereck Sachsen, Thüringen, Bayern und Tschechien. Morgenröthe Rautenkranz und Kurtschau liegen beide in dieser Region.
Neue Ausstellung: „Wir werden überrannt“
Als die beiden Vogtländer ins All aufbrachen, trennte sie auf der Erde eine Mauer. Im All entdeckten sie, dass es keine Grenzen gibt, sondern nur einen einzigen zerbrechlichen Planeten, den zu bewahren Aufgabe der ganzen Menschheit sein muss. Dabei kommt den Raumfahrern als Abgesandte des Heimatplaneten eine besondere Aufgabe zu. Davon kündet die im Neubau untergebrachte „Deutsche Raumfahrtausstellung“, eine europaweit einmalige Exposition über Raumfahrt und Weltraumforschung. Sie wird am 8. Juni anlässlich der 10. Raumfahrttage „offiziell“ eröffnet.
Doch eigentlich läuft schon alles: Als nach einjähriger Bauzeit das Gebäude fertig und viele Exponate eingeräumt waren, probten die Verantwortlichen am 27. März inoffiziell eine Eröffnung. Die lief so gut, dass sie beschlossen, die Ausstellung bei laufendem Betrieb weiter zu vervollständigen. „Wir werden geradezu überrannt“, freut sich Bürgermeister und Kosmosfan Konrad Stahl, „bereits in den ersten fünf Wochen hatten wir 12 000 Besucher!“
Raumfahrt hautnah erleben
Schwerpunkte der neuen Ausstellung sind die Geschichte der Raumfahrt von den Anfängen bis zur Gegenwart, die unbemannte und bemannte Raumfahrt sowie Missionen mit deutscher Beteiligung.
Auf 1000 Quadratmetern werden über 1000 Exponate präsentiert. Die Palette reicht dabei vom Originalmodell des Basismoduls der MIR-Station sowie des europäischen Columbusmoduls über originalgetreue Nachbildungen der Raumanzüge von Juri Gagarin, John Glenn und Neil Armstrong, russische Sokol- und Orlan-Anzüge, Modelle aller wichtigen Trägerraketen bis hin zu Originalkacheln der US-Raumfähre Columbia. Nicht zu übersehen sind eine sechs Meter hohe Ariane, Europas Trägerrakete, die deutsch-amerikanische Sonnensonde Helios sowie der erste in Europa gebaute geostationäre Kommunikationssatellit Symphonie.
Im ausstellungseigenen Raumfahrtkino können die Besucher spannende Flüge in die unendlichen Weiten des Alls erleben. Und wenn vom vielen Ansehen der Magen knurrt, kann man seinen Hunger mit Weltraumbrot stillen. Der ortsansässige Bäckermeister hat ein über sechs Monate haltbares, weltraumtaugliches Dosenbrot kreiert, das – nur hier in der Ausstellung – erworben werden kann.
Im großzügig angelegten Außengelände wird unser Sonnensystem maßstabsgerecht dargestellt, so dass man die wahren Größen miteinander vergleichen kann. Neben der gewaltigen Sonne mit einem Durchmesser von 14 Metern erscheint unser blauer Heimatplanet als Winzling mit gerade einmal 14 Zentimetern.
Höhepunkt: 10. Raumfahrttage
Einen legendären Ruf haben die seit zehn Jahren in Morgenröthe-Rautenkranz stattfindenden „Raumfahrttage“. Sie stellen keine Tagung im klassischen Sinne dar. Vielmehr bilden sie den Rahmen, der neben hochinteressanten Fachvorträgen den persönlichen Kontakt zwischen Experten, Laien und Raumfahrtinteressenten bietet. Dank dieses familiär-intimen Charakters der Veranstaltung werden die „Raumfahrttage“ als Geheimtipp gehandelt. Zudem erleben die Gäste eine malerische Landschaft sowie erzgebirgische Gastfreundschaft pur.
Die 10. Raumfahrttage begleiten die offizielle Eröffnung der Deutschen Raumfahrtausstellung als besonderen Event.
Sie finden vom 8. bis zum 10. Juni 2007 auf dem Gelände der Ausstellung statt. An dem Programm wird noch ein wenig gefeilt, da einige Überraschungen zur Eröffnung zu erwarten sind. Fest steht, dass Thomas Reiter – Europas Langzeit-Außerirdischer mit 350 Tagen Weltraumaufenthalt – mit seinem Vortrag über die ASTROLAB-Mission das Festprogramm einleiten wird. Angekündigt sind ferner die Kosmonauten Pawel Winogradow, Vladimir Remek und Sigmund Jähn sowie Gerhard Thiele, Leiter des ESA-Astronauten Korps.
Den Abschluss bildet am 10. Juni eine interessante Talkrunde. Nach den zwei Tagen sind nämlich alle Referenten und Raumfahrer soweit aufgetaut, dass sie im Frage-Antwort-Spiel erfahrungsgemäß etliche „Schmankerl“ preisgeben.
Zur Eröffnung präsentiert das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die „Mission Mars“ – eine Sonderausstellung zur Erforschung des Roten Planeten mit einmaligen Bildern der deutschen HRSC-Kamera auf der ESA-Raumsonde Mars Express.
Öffnungszeiten, Programm und Ansprechpartner:
Die Deutsche Raumfahrtausstellung ist täglich geöffnet von 10.00 bis 17.00 Uhr.
Das Programm der 10. Raumfahrttage, inklusive Teilnahmegebühren, finden Sie unter:
www.deutsche-raumfahrtausstellung.de
Anmeldungen für das Festprogramm über:
Deutsche Raumfahrtausstellung,
Bahnhofstraße 8, 08262 Morgenröthe-Rautenkranz
Frau Mothes oder Frau Voigtmann,
Telefon: 037465/2538,
E-Mail: Raumfahrt @ t-online.de
Vermittlung von Übernachtungen über
E-Mail: tourist-info @ morgenroethe-rautenkranz.de
Frau Schuttwolf
Tel.:(037465) 2538