Partner der Raumfahrt in Deutschland
Zahlreiche Organisationen, Firmen, Körperschaften, Institutionen und Personen beschäftigen sich in Deutschland auf verschiedenen Ebenen mit Weltraumforschung, der Durchführung von Raumfahrtaktivitäten sowie ihrer Vermittlung an die Öffentlichkeit.
Kurze Beschreibungen der Hauptakteure in den verschiedenen Bereichen finden Sie hier:
Agenturen, Verbände, Ministerien
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die deutschen Raumfahrtaktivitäten auf nationaler und europäischer Ebene. Dazu gehören nationale Projekte, die deutschen Beiträge zur Europäischen Weltraumorganisation ESA sowie der Bereich "Raumfahrtforschung und -technologie" des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Darüber hinaus ist das DLR im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem sind im DLR zwei Projektträger zur Forschungsförderung angesiedelt.
Das DLR erforscht Erde und Sonnensystem, es stellt Wissen für den Erhalt der Umwelt zur Verfügung und entwickelt umweltverträgliche Technologien für Energieversorgung, Mobilität, Kommunikation und Sicherheit. Sein Portfolio reicht dabei von der Grundlagenforschung bis zur Entwicklung von Produkten für morgen.
Das DLR betreibt Großforschungsanlagen für eigene Projekte und als Dienstleister für Partner in der Wirtschaft. Darüber hinaus fördert es den wissenschaftlichen Nachwuchs, berät die Politik und ist eine treibende Kraft in den Regionen seiner 16 Standorte.
Bundesverband der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI)
Der BDLI repräsentiert eine strategisch wichtige High-Tech-Branche, in der Deutschland und Europa eine global führende Rolle einnehmen. Mit über 230 Mitgliedern vertritt der BDLI die Interessen einer Branche, die sich durch internationale Technologieführerschaft und weltweiten Erfolg auszeichnet. Die deutsche Luft-und Raumfahrtindustrie ist nicht nur Lebensader und Impulsgeber der Wirtschaft, sondern auch wichtiger Arbeitgeber für überwiegend hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Mit 106.800 direkt Beschäftigten bündelt sie nahezu alle strategischen Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts und generiert ein jährliches Umsatzvolumen von gegenwärtig 34,7 Milliarden Euro.
Zu den primären Aufgaben des BDLI gehören die Kommunikation mit politischen Institutionen, Behörden, Verbänden und ausländischen Vertretungen in Deutschland sowie verschiedenste Mitglieder-Serviceleistungen im In- und Ausland. Der Verband ist darüber hinaus Markeninhaber der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin.
Der BDLI ist offiziell beim Deutschen Bundestag akkreditiert. Er ist Mitglied des europäischen Dachverbandes AeroSpace and Defence Industries Association of Europe (ASD) und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal - Oberth e.V.
Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal - Oberth e.V. ist die älteste Institution in der Bundesrepublik Deutschland, die allen Bürgern, die sich beruflich oder privat mit Luft- und Raumfahrt beschäftigen, ein gemeinsames Dach und ein fachübergreifendes Aktions- und Informationsforum bietet.
Die DGLR steht für Forschung, Wissenschaft und Technik der Luft- und Raumfahrt. Mit ihren mehr als 3000 Mitgliedern aus allen mit dieser Branche verbundenen Berufs- und Ausbildungssparten, ist die DGLR die einzige Vereinigung in Deutschland, die in sämtlichen Fach- und Arbeitsbereichen der Luft- und Raumfahrt vertreten ist - von der Industrie bis zum Ministerium, von der Lehre bis zur Forschung.
Die DGLR wirkt als Bindeglied und Kommunikationsstrang zwischen den einzelnen Disziplinen und fördert den nationalen und internationalen Erfahrungsaustausch zwischen Industriefirmen, Behörden, Forschungsinstituten und Universitäten.
EUMETSAT ist die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten und hat ihren Hauptsitz in Darmstadt. Zur Beobachtung des Wetters, des Klimas und der Umwelt betreibt EUMETSAT ein System von meteorologischen Satelliten sowie die dazu kompatible Bodeninfrastruktur. EUMETSAT ist eine intergouvernementale Organisation, die zur Zeit aus 30 Mitgliedsländern besteht und im Jahre 1986 gegründet wurde.
Die ESA war die bedeutendste Triebkraft zur Gründung einer eigenständigen Organisation, nachdem ihre Expertise in den 1970er Jahren bei der Entwicklung des ersten Meteosat-Wettersatelliten gefragt war. Ab 1987 wurde das Meteosat-Programm von EUMETSAT selbst beaufsichtigt. EUMETSAT arbeitet weiterhin eng mit der ESA zusammen.
Das höchste Gremium der Organisation ist ein Rat aus Vertretern der nationalen Wetterdienste, entsendet durch die Mitgliedsländer. EUMETSAT wird durch die Mitgliedsländer anteilig finanziert, jeweils proportional zu ihrem Bruttonationaleinkommen.
Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt im Deutschen Bundestag (PGLR)
Die Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt ist eine fraktionsübergreifende Vereinigung von Bundestagsabgeordneten, die seit 1984 besteht. Die Gruppe ist ein Diskussions- und Meinungsforum für alle Abgeordneten, die sich für die Belange der Luft- und Raumfahrt interessieren und engagieren. Sie will über aktuelle Entwicklungen und Themen informieren und die parlamentarischen Aktivitäten in diesem Bereich bündeln. Intensiv tauscht sie sich dafür mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung aus. Darüber hinaus bestehen enge Kontakte zu Abgeordneten anderer europäischer Parlamente.
Planetarien und Sternwarten
German Astronomical Directory (GAD)
Es gibt in Deutschland eine große Anzahl an Planetarien, Sternwarten und astronomischen Vereinen. Das GAD (German Astronomical Directory) ist eine umfassende Informationssammlung über alle astronomischen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol). Zusätzlich bietet die Datenbank eine Übersicht zu astronomischen Zeitschriften sowie zu bekannten Fernrohren.
Raumfahrt-Museen
Wie laufen die Planeten? Wie bewegen sich die Sterne? Eine der größten Astronomie-Ausstellungen der Welt lädt im Deutschen Museum mit Demonstrationen und Modellen zum Ausprobieren ein. Im Bereich Raumfahrt gibt es zahlreiche Ausstellungsstücke zu sehen, etwa Raumanzüge und Satelliten. Ein Sonnenteleskop holt ein Bild der Sonnenscheibe und das Sonnenspektrum live ins Museum. Im Planetarium werden mehrmals täglich die Sternbilder, der Lauf der Planeten und der Aufbau der Galaxien erklärt. Zudem führt ein so genannter „Planetenweg“ vom Deutschen Museum zum Tierpark Hellabrunn.
Deutsche Raumfahrt-Ausstellung Morgenröthe-Rautenkranz
Hauptanliegen dieser Exposition ist es, den Nutzen der Weltraumforschung für die Menschheit einer breiten Öffentlichkeit nahezubringen. Ausgehend von einem geschichtlichen Abriss über die Erkenntnisse und die Entwicklung der Astronomie und dem Wunsch des Menschen, unseren Heimatplaneten zu verlassen, werden die ersten Flug- und Raketenexperimente vorgestellt. Der Bogen spannt sich dann weiter über die ersten künstlichen Erdtrabanten, die ersten sowjetischen und amerikanischen Männer im All, das Mondlandeprogramm, erdnahe und intergalaktische Satelliten und Sonden, den Raumstationen von damals bis hin zur neuen Internationalen Raumstation.
Deutsches Technikmuseum Berlin
1982 gegründet, steht das Deutsche Technikmuseum in der langen Tradition zahlreicher technikhistorischer Sammlungen, die über 120 Jahre in Berlin beheimatet waren und deren Bestände hier teilweise eine neue Heimat fanden. Das Deutsche Technikmuseum vermittelt ein facettenreiches Spektrum von alter und neuer Technik und ihren vielseitigen Bezügen zur Kultur- und Alltagsgeschichte des Menschen. Mit seinen täglichen Vorführungen, Besucheraktivitäten und Führungen ist es ein interaktiver Lern- und Erlebnisort. Eine umfangreiche, technikhistorische Bibliothek und das Historische Archiv ergänzen das Angebot.
Über 150 interaktive Experimentierstationen machen Naturwissenschaft und Technik im Science Center Spectrum (Nebengebäude) zu einem besonderen Erlebnis.
Dornier Museum Friedrichshafen
Reise durch 100 Jahre Luft- und Raumfahrt: Die Raumfahrt-Ausstellung folgt Dorniers Weg in den Weltraum mit einem begehbaren Sonnensystem. Satellitenumlaufbahnen geben dem Besucher einen Eindruck von der Komplexität des Alls. Über ein Dutzend Raumfahrt- und Satellitenmodelle, darunter auch solche, die bereits im All waren, füllen den Raum. Das originale Segment eines Spacelab (Raumlabor) mit verschiedenen Materialforschungsanlagen komplettiert das »begehbare All«.
Erfatal-Museum Hardheim mit Walter Hohmann Ausstellung
Das Erfatal-Museum präsentiert in fünf Abteilungen Beiträge zu den Themen „Hardheimer Geschichte“, „Walter Hohmann und die Raumfahrt“, „Hardheimer Handwerk“, „Hardheimer Lebensbilder“ und „Landwirtschaft in Hardheim“.
Leben und Werk Walter Hohmanns – des in Hardheim gebürtigen Raumfahrtpioniers – werden in der Abteilung „Walter Hohmann und die Raumfahrt“ mit Hilfe von Gegenständen aus dem Nachlaß des bedeutenden Ingenieurs dargestellt: Walter Hohmann berechnete als erster die Flugbahnen für interplanetare Raumflüge; die Abteilung wird ergänzt durch die Präsentation aktueller Aspekte der Raumfahrt. In Essen, dem Wohnort Walter Hohmanns, existiert ebenso wie in Hardheim eine Walter-Hohmann-Sternwarte.
Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum
Faszination und Technik von Raketen, Raumschiffen und Raumstationen. Ideen, Konstruktionen, Modelle und Originale für die Reise in den Weltraum. Von Oberths "Kegeldüse" bis zu den modernen Raketentriebwerken. Von Oberths UFA-Rakete bis zum Space-Shuttle. Von Oberths "Raumtaucheranzug" zu modernen Raumanzügen. Von Oberths "Beobachterkammer" zur internationalen Raumstation: Zur Würdigung des Lebenswerkes von Professor Hermann Oberth gründete die "Hermann-Oberth-Gesellschaft" 1971 das "Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum e. V." in Feucht bei Nürnberg. Die Marktgemeinde Feucht stellt seit 1989 das heutige Museumsgebäude mit ca. 160 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung.
Raumfahrthistorisches Archiv e.V. Bremen
Der Verein Raumfahrthistorisches Archiv Bremen e.V. wurde am 26. Mai 2000 gegründet und ist in das Vereinsregister beim Amtsgericht Bremen eingetragen. Der Verein dient dem Zweck, Zeugnisse der Unternehmensgeschichte der EADS Space Transportation sowie ihrer Vorgänger und Rechtsnachfolger am Standort Bremen zu dokumentieren, zu bewahren und wissenschaftlich nutzbar zu machen.
Inhaltlich umfasst das Archiv Dokumente aus allen Raumfahrtprojekten, die in den vergangenen 55 Jahren unter Führung oder Beteiligung der Bremer Raumfahrtindustrie unter den Namen ERNO, DASA, Astrium, EADS Space Transportation oder AIRBUS Defence & Space abgeschlossen wurden.
Vor etwa 15 Millionen Jahren kollidierte ein im Durchmesser ca. 1 km großer Asteroid mit der Erde.
Das Resultat dieser kosmischen Begegnung ist das Nördlinger Ries, eingesenkt als markante Geländeform in die Schwäbisch-Fränkische Alb. Das RiesKraterMuseum ist ein naturwissenschaftliches Museum mit dem zentralen Thema: Entstehung und Bedeutung von Einschlagkratern und besonders des Nördlinger Rieses. In einem aufwändig sanierten mittelalterlichen Scheunengebäude aus dem Jahre 1503 wird – auf sechs Räume verteilt – das Riesereignis mit seinen planetologischen Wurzeln und seinen irdischen Auswirkungen, die bis heute fortwirken, dargestellt.
Zum Museum gehört die größte Raumfahrtausstellung Europas. Gemeinsam mit dem Space Expo e.V. zeigt das TECHNIK MUSEUM SPEYER auf einer Fläche von über 5.000 qm ca. 600 einzigartige Exponate welche die Geschichte der Raumfahrt von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis zur aktuellen Internationalen Raumstation ISS dokumentieren. Neben der original Spaceshuttle BURAN ist das Trainingsmodul des Raumlabors SPACELAB und ein 1:1 Modell des Forschungsmodules Columbus zu bestaunen. Wertvolle Raumfahrtanzüge, Originaldokumente, Modelle und zahlreiche weitere Raumfahrtexponate wie eine original Landekapsel der Sojus Mission TM-19 und ein hochwertiges Replik des Wostok 1 Raumschiffs runden diese einmalige Ausstellung ab. 2013 wurde die Raumfahrtausstellung um den Themenbereich "Der Mond" ergänzt und präsentiert nun neben Mockups der Apollo 11 Mondfähre "EAGLE" und dem Mondauto "Lunar Roving Vehicle" auch einen 3,4 Milliarden Jahre alten Mondstein von unschätzbarem Wert.
Unterhaltung und Freizeit
Das FEZ-Berlin ist Europas größtes gemeinnütziges Kinder-, Jugend- und Familienzentrum. Es bietet kreatives Spiel, Spaß und Erholung und vereint in seinem Programm Abenteuer, Bildung und Spaß. Einzigartig sind die inhaltlichen Angebote zu den Schwerpunkten Globales Lernen und Bildung zur Nachhaltigen Entwicklung, Europa- und Internationale Bildung sowie kulturelle Bildung. Das Orbitall ist eine der Hauptattraktionen des FEZ. Annähernd zwei Millionen Raumfahrtbegeisterten haben es schon besucht. In engem Kontakt mit Forschungseinrichtungen aus Wissenschaft und Wirtschaft wird einem breiten Publikum, insbesondere Kindern und Jugendlichen, das Thema Raumfahrt auf informative, interaktive und unterhaltsame Weise nahegebracht.
Forschungseinrichtungen
Die Max-Planck-Gesellschaft ist Deutschlands erfolgreichste Forschungsorganisation – seit ihrer Gründung 1948 finden sich alleine 18 Nobelpreisträger in den Reihen ihrer Wissenschaftler. Damit ist sie auf Augenhöhe mit den weltweit besten und angesehensten Forschungsinstitutionen. Die mehr als 15.000 Publikationen jedes Jahr in international renommierten Fachzeitschriften sind Beleg für die hervorragende Forschungsarbeit an Max-Planck-Instituten – viele Artikel davon dürfen sich zu den meist zitierten Publikationen in ihrem jeweiligen Fachgebiet zählen.
Die derzeit 83 Max-Planck-Institute und Einrichtungen betreiben Grundlagenforschung in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften im Dienste der Allgemeinheit. Max-Planck-Institute engagieren sich in Forschungsgebieten, die besonders innovativ sind, einen speziellen finanziellen oder zeitlichen Aufwand erfordern. Ihr Forschungsspektrum entwickelt sich dabei ständig weiter: Neue Institute werden gegründet oder bestehende Institute umgewidmet, um Antworten auf zukunftsträchtige wissenschaftliche Fragen zu finden. Diese ständige Erneuerung erhält der Max-Planck-Gesellschaft den Spielraum, auf neue wissenschaftliche Entwicklungen rasch reagieren zu können.
Max-Planck-Institute mit Schwerpunkt im Raumfahrtbereich
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) steht unsere direkte kosmische Heimat: das Sonnensystem mit seinen Planeten und Monden, mit seinen Kometen und Asteroiden und natürlich mit der Sonne. Ziel der Wissenschaftler ist es nicht nur, die Vorgänge im Sonnensystem in theoretischen Modellen zu beschreiben und am Computer zu simulieren. Zusammen mit den Ingenieuren entwickeln und bauen die Forscher zudem wissenschaftliche Instrumente, die diese Körper aus dem Weltall untersuchen. Zu diesem Zweck ist das Institut an zahlreichen Missionen internationaler Weltraumagenturen wie etwa NASA und ESA beteiligt.
Max-Planck-Institut für Astronomie
Wie entstehen Sterne und Planeten? Welche Eigenschaften haben Planeten, die andere Sterne umkreisen als die Sonne? Wie entstehen die Galaxien, und wie haben sich ihre Eigenschaften über die kosmische Geschichte hinweg verändert? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Wissenschaftler und Ingenieure am Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg. Das MPIA wurde 1967 gegründet und ist eines von rund 80 Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, Deutschlands größter Organisation für Grundlagenforschung. Das MPIA hat rund 290 Mitarbeiter. Drei Viertel davon sind im wissenschaftlich-technischen Bereich beschäftigt. Zu jeder Zeit sind am Institut zahlreiche Nachwuchs- und Gastwissenschaftler aus dem In- und Ausland tätig.
Max-Planck-Institut für Astrophysik
Das Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) ist eines von ca. 80 eigenständigen Forschungsinstituten der Max-Planck Gesellschaft. Zu den aktuellen Forschungsthemen am MPA gehören u.a. Sternentwicklung und die Struktur von Sternen, Akkretionsphänomene, Kern- und Teilchenastrophysik, Supernovaphysik, astrophysikalische Anwendungen der Hydrodynamik, Hochenergieastrophysik, Strahlungsprozesse, Struktur, Entstehung und Entwicklung von Galaxien, Gravitationslinsen, die großräumige Struktur des Universums, Physik des frühen Universums und Kosmologie.
Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn-Institut)
Die aktuelle Forschung am Max-Planck-Institut für Chemie zielt auf ein integrales Verständnis der chemischen Prozesse im Erdsystem, insbesondere in der Atmosphäre und Biosphäre. Untersucht werden vielfältige Wechselwirkungen zwischen Luft, Wasser, Boden, Leben und Klima im Verlauf der Erdgeschichte bis zum heutigen durch Menschen geprägten Zeitalter, dem Anthropozän.
Das Max-Planck-Institut für Chemie ist eines der beiden ältesten Institute der Max-Planck-Gesellschaft. Es wurde 1912 als Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin gegründet und zog 1949 nach Mainz um. Besonders bekannte Wissenschaftler in der Geschichte des Instituts sind die Nobelpreisträger Richard Willstädter, Otto Hahn und Paul Crutzen. Zu Ehren des früheren Direktors und Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft trägt das Max-Planck-Institut für Chemie den Beinamen Otto-Hahn-Institut.
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)
Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik erforschen Wissenschaftler das gesamte Spektrum der Allgemeinen Relativitätstheorie und darüber hinaus: von den riesigen Dimensionen des Kosmos bis hin zu den unvorstellbar winzigen Abmessungen der Strings.
Hochschulinstitute mit Schwerpunkt im Bereich Weltraum
Argelander-Institut für Astronomie, Universität Bonn
Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik, Fachhochschule Aachen
Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik, Universität der Bundeswehr München
Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie, Universität Stuttgart
Institut für Astronomie und Astrophysik, Tübingen (IAAT), Eberhard-Karls-Universität
Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme der RWTH Aachen
Institut für Luft- und Raumfahrt (ILR), Technische Universität Berlin
Institut für Raumfahrtsysteme der TU Braunschweig
Institut für Luft- und Weltraumrecht, Universität Köln
Institut für Physik, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Institut für Planetare Geodäsie, Lohrmann-Observatorium, Technische Universität Dresden
Institut für Raumfahrtsysteme, Universität Stuttgart
Institut für Weltraumwissenschaften der Freien Universität Berlin
ZARM Center of Applied Space Technology and Microgravity, Universität Bremen
Industrie
Airbus Defence and Space ist eine Division der Airbus Group, die dank ihrer breiten Produkpalette zu den internationalen Top-10 Anbietern für Verteidigung und Weltraum zählt. Die neue Division ist das führende Verteidigungs- und Raumfahrtunternehmen Europas, das zweitgrößte Raumfahrtunternehmen der Welt und unter den zehn größten Verteidigungsunternehmen weltweit. Sie erzielt mit etwa 40.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 14 Mrd. €.
ZEISS entwickelt und vertreibt Halbleiterfertigungs-Equipment, Messtechnik, Mikroskope, Medizintechnik, Brillengläser sowie Foto- und Filmobjektive, Ferngläser und Planetariumstechnik. In über 40 Ländern der Welt ist ZEISS präsent mit mehr als 30 Produktionsstandorten, über 50 Vertriebs- und Servicestandorten sowie rund 25 Forschungs- und Entwicklungsstandorten. Hauptsitz des 1846 in Jena gegründeten Unternehmens ist Oberkochen. Die Carl Zeiss AG ist zu 100 Prozent im Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung.
Die Jena-Optronik ist ein Raumfahrtunternehmen mit Fokus auf kommerzielle und institutionelle Programme in folgenden Anwendungsfeldern:
- Lageregelungssensoren für Satelliten und Sonden
- Instrumente zur Erdbeobachtung und Erkundung des Weltalls
- Software & Datenverarbeitung
MT Aerospace ist ein Unternehmen in der Luft- und Raumfahrtbranche und lieferte u.a. wesentliche Komponenten für die europäische Trägerrakete ARIANE-5, die Airbus-Flotte, Raumfahrzeuge, Satelliten und Radioteleskopanlagen. Das Unternehmen hat rund 700 Mitarbeiter an den Standorten Augsburg, Mainz, Cagliari (Italien), Santiago de Chile und Kourou (Französisch-Guayana).
Die OHB System AG ist eines der drei führenden Raumfahrtunternehmen Europas. Als Systemanbieter gehört die AG zum börsennotierten Hochtechnologiekonzern OHB SE, in dem rund 2 000 Fach- und Führungskräfte an zentralen europäischen Raumfahrtprogrammen arbeiten. Mit zwei Standorten in Bremen und Oberpfaffenhofen und mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung ist das Unternehmen spezialisiert auf High-Tech-Lösungen für Raumfahrt, Wissenschaft und Industrie. Das Hauptgeschäftsfeld sind erdnahe und geostationäre Satelliten.
Telespazio VEGA Deutschland GmbH
Telespazio VEGA Deutschland ist ein etabliertes Consulting-, Technologie- sowie Engineering Services Unternehmen, das aus der Verschmelzung der Telespazio Deutschland GmbH mit der VEGA Space GmbH Anfang September 2012 entstanden ist. Die fast 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Experten in einer großen Bandbreite an Systems & Operations Engineering sowie ICT-Disziplinen und entwickeln bodensegmentbasierte, softwareintensive Systeme zur Steuerung, Planung und Datenverarbeitung und auch für Simulation und Training. Nach der Entwicklung solcher komplexen Systeme kann das Unternehmen den Betrieb übernehmen und ausführen.
Telespazio VEGA Deutschland GmbH ist ein Tochterunternehmen der Telespazio S.p.A. (ein Leonardo/ Thales Unternehmen), welche mit ihrem Netzwerk bestehend aus vier Raumfahrtzentren, 25 Betriebsstandorten und 2500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit einer der führenden Zulieferer von Satellitendienstleistungen ist.
Telespazio ist ein Joint Venture zwischen Leonardo (67%) und Thales (33%) und hat ihren Hauptsitz in Rom, Italien. Telespazio ist weltweit führend in GEO-Informationssystemen, Satellitensystemen und -anwendungen, Satellitenbetrieb sowie Netzwerken & Konnektivität und ist weltweit durch verschiedene Tochteruntenehmen vertreten.
Bei Tesat-Spacecom (Tesat) entwickeln, fertigen und vertreiben rund 1200 Mitarbeiter in Backnang, bei Stuttgart, Systeme und Geräte für die Telekommunikation via Satellit. Das Produktspektrum umfasst hochzuverlässige Geräte wie Wanderfeldröhrenverstärker, Multiplexer, Schalter, Modulatoren und optische Terminals, die ebenso wie komplette Systeme an alle führenden Satellitenhersteller weltweit geliefert werden. Damit bietet Tesat die gesamte Kommunikationstechnik, die notwendig ist, um Fernsehsignale über die Antennen eines Satelliten in jeden Haushalt abzustrahlen. Mehr als die Hälfte aller Telekommunikations-Satelliten im Orbit haben Tesat-Geräte an Bord.
Mit dem Fokus auf kommerzielle Raumfahrtprogramme und der Beteiligung an militärischen und institutionellen Programmen erwirtschaftete Tesat 2014 einen Umsatz von rund 338 Millionen Euro. Bis heute wurden fast 700 Raumfahrtprojekte durchgeführt.