Rolf Densing, ESA-Direktor für Missionsbetrieb

Densing ist seit mehr als 30 Jahren in der Raumfahrtbranche tätig. Er promovierte 1988 in Physik an der Universität Bonn, unterstützt durch Max-Planck-Stipendien. Seine wissenschaftliche Tätigkeit begann er am Max-Planck-Institut für Radioastronomie, bevor er seine Forschungs- und Lehrtätigkeit als Research Assistant Professor im Bereich Elektrotechnik und Physik an der University of Virginia in Charlottesville, USA, fortsetzte.

Von 1992 bis 1995 arbeitete er als Projektleiter im Weltraumforschungsprogramm der damaligen deutschen Raumfahrtagentur DARA. Unter anderem arbeitete er an einer Reihe von wissenschaftlichen Missionen mit der deutschen Astro-SPAS-Satellitenplattform, die auf mehreren Missionen mit dem US Space-Shuttle erfolgreich im Weltraum eingesetzt wurde.

1996 ging Densing zurück in die USA, wo er als US-Repräsentant im DARA/DLR-Büro Washington die bilaterale US-deutsche Kooperation förderte. 1999 wurde er zum Leiter des Vorstandsbüros in die DLR-Zentrale nach Köln zurückberufen. Ab 2003 leitete er die Abteilung ESA-Angelegenheiten im DLR-Raumfahrtmanagement, bis ihn der DLR-Senat 2009 zum Programmdirektor berief.

Vor seinem Wechsel zur ESA war er als Direktor für Raumfahrtprogramme im DLR-Raumfahrtmanagement für die deutsche Beteiligung an den Forschungs-, Technologie- und Infrastrukturprogrammen der ESA verantwortlich. Er trug zur nationalen Raumfahrtstrategie auf programmatischer und politischer Ebene bei, einschließlich der Entwicklung von Raumfahrtbetriebszentren in Deutschland.

Als ESA-Direktor für Missionsbetrieb ist Densing verantwortlich für den Betrieb der derzeit mehr als 15 Missionen mit über 20 Satelliten, die vom Europäischen Raumfahrtkontrollzentrum in Darmstadt gesteuert werden. Hinzu kommt die Verantwortung für das Thema Weltraumsicherheit zusammen mit „Clean Space“, das seit einigen Jahren am schnellsten wachsende ESA-Programm.

Rolf Densing genießt es, zusammen mit den Expertinnen und Experten des ESOC, die zu den besten Europas zählen, an vorderster Front des Raumfahrt-Missionsbetriebs dabei zu sein.

ESA ESOC

Das ESOC (European Space Operations Centre) ist das Kontrollzentrum der ESA - "Europas Tor zum Weltraum". Seit 1967 ist es für den Betrieb der ESA-Satelliten und für das dazu notwendige weltweite Netz an Bodenstationen verantwortlich. Das ESOC hat bislang über 80 Missionen operationell betreut, darunter Huygens, Mars Express, Rosetta, Gaia, Cryosat, die Copernicus-Sentinels und viele andere. Außerdem hat das Zentrum zahlreiche Missionen anderer nationaler und internationaler Organisationen unterstützt.

Am ESOC ist außerdem das ESA-Programm für Weltraumsicherheit (Space Safety) angesiedelt, das die Aspekte Raumfahrtrückstände, Weltraumwetter und Erdnahe Objekte umfasst.