Sentinel-1B in Startposition
Kurz vor dem Start wartet der nächste Sentinel-Satellit des europäischen Umweltbeobachtungsprogramms einsatzbereit auf der Startrampe des europäischen Weltraumbahnhofs in Kourou, Französisch-Guayana.
Sentinel-1B wird heute, am 22. April um 23:02 MESZ (21:02 GMT) an Bord einer Sojus-Trägerrakete in den Weltraum fliegen. Die Trägerrakete wird dabei auch einige weitere, kleinere Satelliten mitnehmen.
Die Sojus-Trägerrakete wurde am 19.April zum Startplatz befördert, dicht gefolgt von ihrer Verkleidung und der empfindlichen Fracht, die an der Rakete hochgezogen und schließlich an ihrer Spitze befestigt wurden.
![Sojus-Trägerrakete auf dem Weg zur Startposition](/var/esa/storage/images/esa_multimedia/images/2016/04/soyuz_rolls_out/15948613-1-eng-GB/Soyuz_rolls_out_article.jpg)
Die Mission Sentinel-1 besteht aus zwei Satelliten. Sentinel-1A wurde vor zwei Jahren von Kourou aus ins All geschossen und wird nun Gesellschaft vom baugleichen Satelliten Sentinel-1B bekommen.
Beide Satelliten sind mit einem hochauflösenden Radar ausgestattet, der die Erdoberfläche abbildet – bei Tag und bei Nacht und sogar durch Wolken und Regen hindurch.
Die Zwillingssatelliten umkreisen die Erde 180° voneinander entfernt. Das optimiert die globale Abdeckung sowie die Datenlieferungen an die Copernicus-Dienste.
Die Mission stellt Radarbilder für eine ganze Reihe an Dienstleistungen und Anwendungen zur Verfügung, die sowohl unseren Alltag erleichtern als auch dabei helfen, zu verstehen, wie sich unser Planet verändert.
![Der obere Teil der Rakete im Startturm](/var/esa/storage/images/esa_multimedia/images/2016/04/upper_composite_in_tower/15947128-2-eng-GB/Upper_composite_in_tower_article.jpg)
So liefert die Mission Sentinel-1 Daten zum Überwachen des arktischen Meereises, der marinen Umwelt und der Landoberfläche, um gefährliche Bewegungen vorauszusagen, sowie zum Kartografieren von Wäldern.
Darüber hinaus nimmt die Sojus-Trägerrakete drei CubeSat-Satelliten mit ins All. Diese kleinen Satelliten, die jeweils gerade mal 10×10×11 Zentimeter messen, wurden von Universitätsstudenten im Rahmen des ESA-Programms „Fly Your Satellite!“ entwickelt.
Der letzte Passagier ist der Microscope-Satellit der französischen Raumfahrtagentur CNES.
Am 20. April führten Teams im ESA-Missionskontrollzentrum in Deutschland und in Kourou eine "Generalprobe" durch – ein wichtiger Meilenstein vor dem Start heute Abend.