Start einer neuen Kooperation für Mond-Missionen
Das Berliner New-Space-Unternehmen PTScientists und ArianeGroup haben sich am 8. Mai auf eine weitreichende Zusammenarbeit für zukünftige Mondmissionen geeinigt, die dem Ziel der ESA entspricht, mit Partnern zusammenzuarbeiten, um nachhaltig zum Mond zurückzukehren.
PTScientists stellen das autonome Lande- und Navigationsmodul ALINA, ein Raumfahrzeug mit einer Nutzlastkapazität von bis zu 300 kg, während ArianeGroup ihre neue Hochleistungs-Trägerrakete Ariane 64 und ihre langjährige Expertise im Bereich der Antriebssysteme einbringt.
Die Vereinbarung wurde von PTScientists und der ArianeGroup in Anwesenheit des ESA-Direktors für Astronautische Raumfahrt und Robotische Exploration, David Parker, und des Koordinators der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek, im Zeiss-Großplanetarium in Berlin unterzeichnet.
Die ESA fördert Partnerschaftsmodelle nicht nur mit internationalen Raumfahrtagenturen, sondern auch mit der Wirtschaft, erklärte Parker.
"Es ist die Aufgabe der ESA, Innovation in der europäischen Raumfahrtindustrie zu fordern und zu fördern. Ich begrüße daher die heute zwischen PTScientists und ArianeGroup vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Ziel, Transportdienste für den Mond anzubieten.
Kunden auf der ganzen Welt könnten davon profitieren, einschließlich der ESA für ihre gelante Weltraumressourcen-Mission, die Teil unseres Vorschlags für die Space19+ Konferenz Ende dieses Jahres ist."
Zurück zum Mond auf einem nachhaltigen Weg
Die Demonstrations-Mission der ESA zur In-Situ-Ressourcennutzung (ISRU) konzentriert sich auf die Nutzung lokaler Ressourcen auf dem Mond. Die Fähigkeit, lokales Material in Sauerstoff und Wasser umzuwandeln, ist für eine nachhaltige menschliche Präsenz auf dem Mond unerlässlich.
Im Weltraumjargon bedeutet ISRU die Praxis des Sammelns, Verarbeitens, Lagerns und Verwendens von Materialien, die auf anderen Himmelskörpern gefunden oder produziert werden, um Materialien zu ersetzen, die sonst von der Erde gebracht werden müssten.
Da sich der internationale Wettbewerb im Bereich der Mondmissionen verschärft, unterstreicht die Vereinbarung den Ehrgeiz eines europäischen Unternehmens, für private und institutionelle Kunden Dienstleistungen Transportdienste zum Mond anzubieten.
"Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung unseres jungen Unternehmens. Gemeinsam werden wir ein zu 100% europäisches Angebot schaffen, um einen kostengünstigen Zugang zum Mond anzubieten", sagte Robert Boehme, Geschäftsführer und Gründer von PTScientists.
ArianeGroup und PTScientists gaben bekannt, dass sie im Januar 2019 an einer Studie für die ESA-Mission arbeiten werden.
"Dieser erste Vertrag mit einem europäischen Start-up ist ein hervorragendes Beispiel für eine Kooperation, von der alle profitieren, und ein weiterer Beleg dafür, dass die europäische Industrie in der Lage ist, sich über agile, disruptive Allianzen neu zu erfinden – als europäisches Raumfahrtteam im besten Sinne.", sagte André Hubert Roussel, CEO der ArianeGroup.
"Mit unserer Trägerrakete Ariane 64 hat Europa die Mittel, um zum Mond zu gelangen. Und mit dieser Partnerschaft von Fachkompetenzen ist das Angebot für den Transport von Ausrüstung zur Mondoberfläche nun komplett", so Roussel.