Laserstrahl von Alphasat-Satellit erreicht vorgesehenes Ziel
Das Laser-Kommunikationsterminal (LCT) an Bord des Alphasat-Satelliten hat am 4. November zum ersten Mal einen Laserstrahl planungsgemäß zur Bodenstation der ESA auf der Kanareninsel Teneriffa gesendet. Damit ist der Beweis gelungen, dass das Terminal präzise genug ausgerichtet werden kann, um einen Zielpunkt in über 36.000 Kilometer Entfernung zu treffen.
Im Rahmen des LCT-Testlaufs zielte und beamte das Terminal seinen Laser aus dem geostationären Orbit erfolgreich auf die Bodensensoren. Diese letzte Stufe der Inbetriebnahme der „gastierenden“ Nutzlast hat bewiesen, dass sie funktionstüchtig und bereit für die nächste Testphase ist: die Verlinkung mit der Bodenstation und den Datenaustausch.
Diese Technologieerprobungs-Nutzlast ist ein optisches Kommunikations- und Ka-Band-Downlink-System, welches von der in Deutschland ansässigen Firma TESAT gebaut und vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zur Verfügung gestellt wurde. Es soll das lasergestützte Sammeln von Informationen aus den verkehrsreichen erdnahen Umlaufbahnen sowie die anschließende Übermittlung dieser Informationen von ihrer weitaus höher gelegenen Position in einer geostationären Umlaufbahn an die Bodenstation testen.
Laser: Datenrate von 1,8 Gbit/s
Im Rahmen des LCT-Testlaufs zielte und beamte das Terminal seinen Laser aus dem geostationären Orbit erfolgreich auf die Bodensensoren. Diese letzte Stufe der Inbetriebnahme der „gastierenden“ Nutzlast hat bewiesen, dass sie funktionstüchtig und bereit für die nächste Testphase ist: die Verlinkung mit der Bodenstation und den Datenaustausch.
Laser haben den Vorteil, dass sie große Datenmengen weitaus schneller übertragen können; so kann dieses Terminal eine Nutzdatenrate von bis zu 1,8 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) bewältigen. Das ist in etwa vergleichbar mit der 5.000-fachen Durchschnittsgeschwindigkeit einer in herkömmlichen Haushalten verwendeten Hochgeschwindigkeits-Internetverbindung. Über das Terminal können Daten von mehreren Satelliten gesammelt und anschließend weitergeleitet werden, ohne dass riesige und kostspielige Bodenantennen benötigt werden.
„Die Laserkommunikation ebnet den Weg in eine Zukunft datenintensiver Telekommunikation“, so Christoph Hohage, Projektdirektor des DLR-Raumfahrtmanagements. „Ihr Marktpotenzial ist enorm, denn dank des europäischen Know-hows können bessere Dienstleistungen für Breitband-Nutzer sowie hochwertige Arbeitsplätze in Europa geschaffen werden.“
Die Nutzlast befindet sich an Bord des von Inmarsat beauftragten Alphasat, dem größten europäischen Telekommunikationssatelliten, der je gebaut wurde. Bei seinem Start am 25. Juli betrug sein Gewicht über 6,6 Tonnen. Aktuell befindet sich Alphasat in seiner endgültigen Orbitalposition und hat die In-Orbit-Testphase abgeschlossen. Der Satellit zählt außerdem zu den größten öffentlich-privaten Partnerschaften der ESA, an der nicht nur die ESA, Inmarsat und die europäische Industrie, sondern auch drei weitere Technologieerprobungs-Nutzlasten beteiligt sind.
Stephane Lascar, Leiter der ESA-Telekommunikationsprojekte, fügt hinzu: „Dies ist ein bedeutender Meilenstein für Alphasat und die Zukunft europäischer Telekommunikationssatelliten. Es ist ein Wegbereiter des europäischen Datenrelaisübertragungssystems (EDRS), welches vorläufig Datenrelais-Dienste für die vier Sentinel-Erdbeobachtungssatelliten ausführen wird.
Das EDRS wird Dienste ermöglichen, die eine schnelle Übermittlung von großen Datenmengen erfordern, beispielsweise für Rettungskräfte während eines Notfalls, für Regierungs- und Sicherheitsdienste oder Einsatzkräfte in abgelegenen Gebieten.“