Der Mars ist kein freundlicher Ort: Seine dünne Atmosphäre kann ihn nicht vor Weltraumstrahlung schützen und ist auch nicht dazu geeignet, Wärme zurückzuhalten. Außerdem kommt es häufig zu ebenso plötzlichen wie intensiven Staubstürmen. Ein Raumfahrzeug auf dem Mars zu landen stellt eine erhebliche Herausforderung dar.
Das Landegerät Schiaparelli wird sich drei Tage vor der Ankunft am Mars vom ExoMars-Spurengasorbiter lösen und sich auf den Roten Planeten zubewegen. Es soll wichtige Landetechnologien für künftige Missionen testen, nämlich ein spezielles aerodynamisches Hitzeschild zur Abbremsung des Landegeräts vor dessen Eintritt in die Atmosphäre, ein Fallschirmsystem und ein Radar-Höhenmesssystem in Verbindung mit einem durch Flüssigtreibstoff-Bremsraketen kontrollierten System für das abschließende Abbremsmanöver.
Als erstes Landegerät wird Schiaparelli während der Staubsaison auf dem Mars landen. Seine Sensoren werden dabei die bislang ersten Messungen der Aufladungseffekte von Atmosphärenpartikeln durchführen und dadurch wertvolle Informationen darüber sammeln, wie auf dem Mars globale Staubstürme entstehen.
Während der wenigen Tage seiner erwarteten Überlebensdauer wird Schiaparelli außerdem die Windgeschwindigkeiten vor Ort, die Feuchtigkeit und die Temperatur der Atmosphäre in Oberflächennähe beobachten.
Es wird seine Daten über den ExoMars-Orbiter und andere gegenwärtig in Umlaufbahnen um den Mars befindliche Raumsonden zur Erde senden.
Bildunterschrift: Höhenkarte eines Teils von Meridiani Planum, Schiaparellis bevorzugtem Landegebiet. Tiefer liegende Gebiete sind violett, höher liegende beige eingefärbt.