Das Binnendelta des Niger liegt im Süden Malis. Hier handelt es sich nicht um eine Meeres- oder Seemündung, sondern um ein Überschwemmungsgebiet für das Regenwasser aus dem tropischen Hochland. Das Gebiet, in dem sich das Delta befindet, gehört zur Sahelzone, einem Landstrich im Süden der Sahara, der größten Wüste der Erde. Einmal im Jahr fließen die Wassermassen der tropischen Regengüsse aus dem Süden in das nördliche Tiefland und weiter in das Delta, wo es eine enorme Bedeutung für das tägliche Leben der Bewohner hat.
Das Hauptproblem in dieser Region stellt die auf klimatische Veränderungen und Überbevölkerung zurückzuführende Desertifikation dar. Einer der wichtigen Wasserspeicher des unteren Nigerbinnenlandes ist der Debosee. Der See wird vom Barra Issa, einem Abschnitt des Nigersystems, gespeist. Er trägt selbst während der trockenen Jahreszeiten immer Wasser. Die Bevölkerung ist von dieser jährlichen Überschwemmung abhängig.