Von München zum Mond
Das Europäische Missionskontrollzentrum bei München wird sich in ein Mondmissionskontrollzentrum verwandeln, das Missionen zu einer Mond-Raumstation, zur Mondoberfläche und darüber hinaus unterstützen soll.
Mit der gestern unterzeichneten Absichtserklärung zwischen der ESA, der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR und dem Freistaat Bayern zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Fähigkeiten bezüglich der Mondmissionssteuerung im ESA Columbus-Kontrollzentrum (Col-CC) im Deutschen Raumflugkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen ist ein bedeutender Schritt vorwärts getan worden.
Die Hauptverantwortung des Col-CC liegt derzeit in der Leitung des Betriebs von Columbus, dem europäischen Labor an Bord der Internationalen Raumstation. Die Weiterentwicklung des Kontrollzentrums wird die operative Unterstützung der wichtigsten europäischen Beiträge zur Raumstation Lunar Gateway ermöglichen und den Weg für die Entwicklung von Betriebskonzepten für Infrastruktur und bemannte Missionen zu Mond und Mars ebnen.
Col-CC, aufgrund seiner Nähe zur Stadt im Herzen Bayerns bekannt unter dem Rufzeichen „München“, gehört zu den fünf Kontrollzentren weltweit, die für die Überwachung aller Aktivitäten auf der Internationalen Raumstation zuständig sind. In den vergangenen zwei Jahrzehnten spielte das Col-CC eine Schlüsselrolle bei den europäischen Aktivitäten auf der ISS und unterstützte die ESA-Astronautinnen und Astronauten sowie die wissenschaftliche Forschung innerhalb des Columbus-Moduls.
Alle Daten aus dem Columbus-Labor werden über Col-CC geleitet, bevor sie zur Verarbeitung und Archivierung an andere Zentren verteilt werden. Die Rolle des Col-CC hat sich jedoch darüber hinaus ausgedehnt. Während der Artemis I-Mission wurden die Flugdaten des Europäischen Servicemoduls (ESM) des Orion-Besatzungsfahrzeugs per Col-CC an das ESM-Betriebsteam der ESA im ESTEC, dem technischen Herzstück der ESA in den Niederlanden, weitergeleitet.
Während Europa weiter in den Weltraum vordringt, wird das im Columbus-Kontrollzentrum erworbene Know-how für die Ausweitung des Missionsbetriebs von der niedrigen Erdumlaufbahn zum Mond und darüber hinaus von entscheidender Bedeutung sein.
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