Erste totale Mondfinsternis 2019
Am Montag, den 21. Januar 2019 können Frühaufsteher beobachten, wie sich der sonst helle Mond langsam dunkelorange färbt. Für die bestmögliche Aussicht empfiehlt sich ein Beobachtungsort, der eine frei Sicht nach Westen und Nordwesten bietet.
Mondfinsternis und Blutmond
Das als totale Mondfinsternis bekannte Phänomen findet statt, wenn sich die Erde zwischen den Mond und die Sonne schiebt und das Licht verdeckt, das normalerweise die Oberfläche unseres umkreisenden Nachbarn erhellen würde. Der Mond befindet sich dann nämlich im Kernschatten der Erde, erscheint aber orange, weil das Sonnenlicht in der Erdatmosphäre gebrochen wird und nur die roten Lichtanteile den Mond erreichen. Deshalb wird die totale Mondfinsternis auch Blutmond genannt. Die Bedingungen in der Erdatmosphäre zum Zeitpunkt der Finsternis - zum Beispiel Staubpartikel und Wolken - können sich allerdings auf den orange-rötlichen Ton auswirken.
Mondfinsternis vom 27.Juli 2018 im Schnelldurchlauf, aufgenommen im European Space Astronomy Center, ESAC:
Klarer Himmel erwartet
Wer das Spektakel am Montag beobachten möchte, sollte früh aufstehen und Zeit mitbringen. Die totale Mondfinsternis wird insgesamt etwa eine Stunde dauern.
Im Folgenden sind die wichtigsten Zeiten für Deutschland, Österreich und die Schweiz zusammengestellt:
3:36 Uhr: Halbschattenfinsternis beginnt: Der Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde wird allerdings wenig wahrnehmbar sein.
4:00 Uhr: Ab diesem Zeitpunkt wird eine relativ leichte Verdunkelung des Mondes zu sehen sein.
4:33 Uhr: Partielle Mondfinsternis beginnt: Der Kernschatten der Erde schiebt sich über den Mond.
5:41 Uhr: Totale Mondfinsternis beginnt: Alle drei Himmelskörper befinden sich auf einer Linie. Ab diesem Zeitpunkt herrscht für knapp eine Stunde eine totale Mondfinsternis.
6:12 Uhr: Höhepunkt der totalen Mondfinsternis
6:43 Uhr: Totale Mondfinsternis endet
7:50 Uhr: Partielle Finsternis endet: In Deutschland geht der partielle Mond unter
Auf dieser Homepage finden Sie Informationen darüber, ob Sie die Mondfinsternis von Ihrem Standort aus am Montag sehen können und wie die Wetterbedingungen sein werden.
Animierte GIF der kommenden Mondfinsternis
Der animierte GIF zeigt die Simulation mit Stellarium von 05:00 bis 06:45 MEZ.
Originalbeitrag unter: https://scilogs.spektrum.de/go-for-launch/tomofi-und-venus-jupiter-konjunktion/
Neue Lern- und Lehrwebsite: Teach with the Moon
In diesem Jahr jährt sich zum 50. Mal die Apollo 11-Mission, die erste bemannte Landung auf dem Mond. Für die ESA ist der Mond wie auch für andere Weltraumorganisationen seit langem das Sprungbrett für die menschliche Erkundung des Weltraums. In Zusammenarbeit mit internationalen Partnern bereitet sich die ESA auf die Rückkehr zum Mond mehrere Missionen vor, die in den nächsten Jahren entwickelt werden sollen.
Die neue Website enthält mit Blick auf den Mond eine Vielzahl von MINT-Lehrmaterialien, die den Mond als Lerneinheit zum Gegenstand haben. Diese Ressourcen können innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers genutzt werden, um Primär- und Sekundärschüler für MINT-Fächer zu begeistern, indem sie ihre natürliche Neugierde im Hinblick auf den Weltraum und insbesondere in Bezug auf die Erforschung des Mondes fördern.
Auf der neuen Teach with the Moon-Website finden Lehrer und Pädagogen praktische Aktivitäten, Lektionen, Bilder, Videos, Infografiken und Animationen sowie Tipps für die Teilnahme an der Moon Camp Design Challenge der ESA-Airbus Foundation für Schüler, die in Zusammenarbeit mit Autodesk durchgeführt wird.
Der Mond als Geschichtsbuch
„Der Mond ist unser Geschichtsbuch“, sagt ESA-Astronaut und Mond-Fan Matthias Maurer. Die Erde hat sich in den zurückliegenden Jahrmillionen verändert, der Mond jedoch nicht. „Er hilft uns, die Entstehungsgeschichte der Erde und des Sonnensystems zu verstehen.“ So ist die Topografie des Mondes wichtig für die Altersbestimmung anderer Himmelskörper oder Planeten, die ebenfalls Krater und Einschlagspuren aufweisen. „Je mehr Krater umso älter“, bringt Maurer es auf eine kurze Formel. Gesteinsproben vom Mond können bei der Alterskartierung des Universums helfen, etwa der Frage, wie alt Mars und Venus sind. Die Mondmissionen der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA haben zwar Gesteinsproben auf die Erde zurückgebracht, „doch die stammen von wenigen Bereichen und reichen nicht aus“, sagt der Material-wissenschaftler. Künftige europäische Mondmissionen sollen helfen, „den Mond zu lesen“.