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Der Spurengasorbiter (TGO) und Schiaparelli reisen gemeinsam zum Mars
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ExoMars fliegt auf perfekter Flugbahn

25/03/2016 1717 views 21 likes
ESA / Space in Member States / Germany

Nach einem spektakulären Start geht es dem ExoMars Spurengas-Orbiter der ESA sehr gut auf seiner Reise Richtung Mars. 

Der ExoMars Spurengas-Orbiter (Trace Gas Orbiter, TGO) ist ein gemeinsames Projekt der ESA und der russischen Raumfahrtagentur Roskomos. Der TGO hat den Landedemonstrator Schiaparelli an Bord (Entry, Descent and Landing Demonstrator Module, EDM) und startete erfolgreich am 14. März vom Kosmodrom in Baikonur, Kasachstan.

Nach einem zehnminütigen Aufstieg der dreistufigen Proton-M-Trägerrakete traten die Oberstufe Breeze-M sowie die Bestandteile der ExoMars-Mission in ihren ersten Orbit ein.

In den darauffolgenden zehn Stunden wurde vier weitere Male gezündet und Breeze-M brachte ExoMars erfolgreich in den interplanetaren Transferorbit in Richtung Mars. Dabei wurde die benötigte Geschwindigkeit auf bis zu 1,5 Metern pro Sekunde genau erreicht.

„Dank der Proton-/Breeze-Technologie und unseren russischen Kollegen konnten wir einen extrem präzisen Eintritt in den Orbit realisieren“, sagt ESA-Flugdirektor Michel Denis, „nun befinden wir uns plangemäß auf dem Weg in Richtung Mars.“

„Nach den ersten kritischen Tagen im Weltraum funktioniert der ExoMars-TGO problemlos. In den nächsten zwei Wochen werden wir die Flugsysteme des Raumschiffs kontinuierlich überprüfen und in Betrieb setzen. Dazu gehören die Stromversorgung, die Kommunikationssysteme, Sternensensoren sowie Leit- und Navigationssysteme.“

Start von ExoMars am 14.3.2016 an Bord einer Breeze-M-Oberstufe
Start von ExoMars am 14.3.2016 an Bord einer Breeze-M-Oberstufe

Auch Schiaparelli, den der ExoMars-TGO mit zum Mars nimmt, wird in den nächsten Wochen gründlich kontrolliert

Im April wird das ExoMars-Flugkontrollteam im Europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt gemeinsam mit den wissenschaftlichen Teams der Mission damit beginnen, die wissenschaftlichen Geräte an Bord des Raumfahrzeuges anzuschalten und in Betrieb zu nehmen.

Auch Electra, ein Richtverbindungstransponder der NASA, wird im nächsten Monat aktiviert und getestet.

Ab Juni wird dann das wissenschaftliche Operationszentrum im Europäischen Weltraumastronomiezentrum ESAC, eine ESA-Einrichtung in der Nähe von Madrid, gemeinsam mit den Instrumententeams verschiedener Institute sowie dem wissenschaftlichen Operationszentrum von Roskosmos die TGO-Instrumente einem umfangreichen Test unterziehen. Die ExoMars-Mission hat dann etwa die Hälfte ihrer Reise zurückgelegt.

Bislang fast problemlose Mission

 

Das Team hat bisher nur ein einziges Problem entdeckt: Einige Stunden, nachdem eine Kommunikationsverbindung hergestellt worden war, stellte das Team fest, dass die Temperatur im Hauptmotor des Raumschiffes, der später genutzt werden wird, um zum Mars zu fliegen und auf ihm zu landen, begann, stärker als erwartet anzusteigen.

Das Bodenkontrollteam der Mission im Hauptkontrollraum in Darmstadt
Das Bodenkontrollteam der Mission im Hauptkontrollraum in Darmstadt

In Absprache mit Ingenieuren beim französischen Unternehmen Thales Alenia Space, dem wichtigsten Auftragnehmer beim Bau des ExoMars-TGO, wurde daraufhin beschlossen, die Ausrichtung des Raumfahrzeuges im Weltall um wenige Grade anzupassen, und zwar so, dass die Triebwerksdüse nicht mehr direkt zur Sonne ausgerichtet ist. Das Problem wurde dadurch erfolgreich gelöst.

„Die europäischen Industrieunternehmen, die ExoMars gebaut haben, haben ganz offensichtlich exzellente Arbeit geleistet“, so Denis weiter.

Am Abend des 17. März erklärte das ExoMars-Missionskontrollteam im ESOC, dass die Launch and Early Orbit Phase, eine der kritischsten Phasen jeder Weltraummission, erfolgreich abgeschlossen wurde und beendete seine Aktivitäten im großen Hauptkontrollraum.

Von nun an werden die Routineaufgaben von einem kleineren Kontrollraum aus durchgeführt, in dem auch Teams zur Überwachung weiterer interplanetarer Missionen sitzen.

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