LKW-Überwachung gegen die Umweltverschmutzung
Viele Autos werden heute mit satellitengestützten Navigationssystemen ausgestattet, die den Fahrern helfen, von A nach B zu gelangen. Ähnliche Systeme können aber auch genutzt werden, um die Ortsveränderungen von Fahrzeugen zu verfolgen. Eines der neuesten Beispiele hierfür ist ein satellitengestütztes Überwachungssystem, das die unerlaubte Abladung von Müll verhindert und somit die Umweltverschmutzung bekämpft. Das von der norditalienischen Region Lombardei für den Einsatz mit Lastwagen entwickelte System überwacht täglich die Bewegungen von 200 mit Industrieabfällen beladenen Containern auf 100 Fahrzeugen.
Die Zahl der Transporte gefährlicher Industrieabfälle zwischen ihrem Entstehungsort und den Entsorgungsanlagen nimmt mit jedem Jahr zu. In der Regel fahren die mit Containern voller Abfälle beladenen LKW zwei bis drei Tage lang quer durch Europa. Häufig kommen die Fahrer und Fuhrunternehmen in die Versuchung, sich ihrer Ladung einfach irgendwo unterwegs zu entledigen. Dies schädigt den Boden, verunreinigt das örtliche Trinkwasser und kann ein großes Gesundheitsrisiko darstellen.
Um dafür zu sorgen, dass die Abfälle sicher an ihrem Bestimmungsort angelangen, hat ein italienisches Unternehmen ein System entwickelt, das mithilfe von Satellitendaten jede Bewegung der Lastwagen und ihrer Container genauestens überwacht. Das so genannte Advanced Tracking System besteht aus einem Empfänger, der Signale von Navigationssatelliten und Bodenstationen empfängt. Ein zentraler Computer empfängt regelmäßig Informationen über die genaue Position jedes einzelnen Lastwagens und über mögliche Veränderungen der Container, die sie transportieren. An den einzelnen Containern angebrachte Geräte überwachen außerdem deren Zustand, Temperatur, Bewegungen usw.
Derzeit kommen in dem System herkömmliche, kostengünstige GPS-Empfänger zum Einsatz, die die Position eines Lasters bis auf wenige Meter genau angeben. Künftig soll es auch die noch genaueren Daten von den europäischen Galileo-Satelliten nutzen.
Zuletzt geändert 23 September 2010