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Science & Exploration

N° 24–2021: Europäischer Roboterarm wird in den Weltraum gestartet

21 July 2021

Der Europäische Roboterarm (ERA) befindet sich auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS), nachdem er heute um 16:58 Uhr MESZ mit einer Proton-Rakete vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet wurde.

Während des Transports ist der 11 m lange Roboter eingeklappt und an seiner zukünftigen Heimatbasis, dem Mehrzweck-Labormodul „Nauka“, befestigt. Die Proton-M-Trägerrakete brachte Nauka und ERA etwa 10 Minuten nach dem Start in die Umlaufbahn, die sich fast 200 km über der Erde befindet. 

Die Raumstation verfügt bereits über zwei Roboterarme; kanadische und japanische Roboter spielen beim Andocken von Raumfahrzeugen und beim Transfer von Nutzlasten und Astronauten eine entscheidende Rolle. Doch keiner der Arme kann das russische Segment erreichen.

ERA ist der erste Roboter, der in der Lage ist, in den russischen Bereichenzu „laufen“. Er kann  Teile von bis zu 8000 kg mit einer Genauigkeit von 5 mm bewältigen und wird Astronauten von einem Arbeitsort zum anderen befördern.

„Der europäische Roboterarm, der sich durch die russischen Segmente der Station „hangelt“, wird den Weltraumbetrieb durch mehr Freiheit, Flexibilität und Fähigkeiten bereichern“, erläutert David Parker, ESA-Direktor für Astronautische und Robotische Exploration.  

„Mit unserem Columbus 2030-Programm verleihen wir der Raumstation nach 20 Jahren in der Umlaufbahn ein ‚Midlife-Upgrade‘, das  die Gelegenheit bietet, den Weltraum mit einem kommerziellen Ansatz zu modernisieren“, so Parker weiter.

Start und Installation des Europäischen Roboterarms sind eine Premiere für Europa und Russland im Weltraum. Ein Zusammenschluss von 22 europäischen Unternehmen aus 7 Ländern hat den Roboter für die ESA gebaut und in den 14 Jahren vor der lang ersehnten Premiere dieses in Europa hergestellten Roboters viel Durchhaltevermögen bewiesen.

Ankunft im Weltraum

Nauka braucht acht Tage, um seine Umlaufbahn langsam zu erhöhen und die Raumstation einzuholen. Am 29. Juli um 15:26 MESZ wird das neue Modul mit seinen Triebwerken automatisch an Zvezda im Zentrum des russischen Segments andocken.

ESA-Astronaut Thomas Pesquet wird den Roboterarm in Empfang nehmen und die Installation unterstützen. Es sind fünf Weltraumspaziergänge geplant, um ERA startklar zu machen und seine ersten Weltraumeinsätze durchzuführen, von denen einige von den ESA-Astronauten Matthias Maurer und Samantha Cristoforetti durchgeführt werden. 

Die Crew kann ERA von innerhalb und außerhalb der Raumstation aus steuern - eine Funktion, die kein anderer Roboterarm bietet. In seinem ersten Jahr auf der Raumstation bestehen die Hauptaufgaben von ERA darin, einen großen Radiator zu installieren und die Luftschleuse für Nauka einzurichten.

Teamarbeit für die Zukunft

Gemeinsam mit den internationalen Partnern bereitet sich Europa darauf vor, die Lebensdauer der Raumstation auf Jahre hinaus zu verlängern.

„Unsere Heimatbasis im All wird ständig optimiert. Europas Columbus-Labor wird mit neuen Wissenschaftsracks, ultraschnellen Datenverbindungen sowie kommerziell bereitgestellten externen und internen Plattformen, an denen mehr Anwender arbeiten können, ausgestattet. ESA-Astronaut Thomas Pesquet hat sogar bei der Aufrüstung der Energieversorgung der Station mit neuen Solaranlagen geholfen“, führt David Parker aus.

Der symbolische Weltraum-Handschlag zwischen Europa und Russland wird dazu beitragen, autonome und telerobotische Operationen in Echtzeit zu demonstrieren, die für künftige Missionen zu Mond und Mars entscheidend sind. 

Weitere Informationen

Website mit Hintergrundinformationen zum Europäischen Roboterarm:
https://www.esa.int/Science_Exploration/Human_and_Robotic_Exploration/International_Space_Station/European_Robotic_Arm2

Pressemappe mit weiteren Informationen über den Europäischen Roboterarm: https://esamultimedia.esa.int/docs/science/ERA_brochure_EN.pdf

Diese Onlinebroschüre ist auch auf Niederländisch und Russisch erhältlich.

Hören Sie sich auch die neueste Podcast-Serie ESA Explores an, in der ERA-Projektleiter Philippe Schoonejans und der ESA-Astronaut André Kuipers über den 11 m langen Roboter informieren. 

Weitere Informationen über die ESA: www.esa.int

Bilder

Flickr-Website: Europäischer Roboterarm:
https://www.flickr.com/photos/europeanspaceagency/albums/72157719452289029 

 https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Images

Verwendung von ESA-Bildern:
www.esa.int/spaceinimages/ESA_Multimedia/Copyright_Notice_Images

Bei Fragen oder weiteren Informationen zu ESA-Bildern wenden Sie sich bitte direkt an spaceinimages@esa.int.

Videos

Europäischer Roboterarm bereit für den Weltraum (VNR):
https://www.esa.int/esatv/Videos/2021/07/European_Robotic_Arm_ready_for_space

https://www.esa.int/ESA_Multimedia/Videos

Verwendung von ESA-Videos:
https://www.esa.int/spaceinvideos/Terms_and_Conditions

Bei Fragen oder weiteren Informationen zu ESA-Videos wenden Sie sich bitte direkt an spaceinvideos@esa.int.

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Über die Europäische Weltraumorganisation

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist das Tor Europas zum Weltraum.

Sie ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und weltweit zugutekommen.

Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Österreich, Belgien, die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Slowenien ist assoziiertes Mitglied. Slowenien, Lettland und Litauen sind assoziierte Mitglieder

Die ESA arbeitet förmlich mit fünf anderen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.

Dank der Koordinierung der Finanzressourcen und Kompetenzen ihrer Mitgliedstaaten kann die ESA Programme und Tätigkeiten durchführen, die weit über die Möglichkeiten eines einzelnen europäischen Landes hinausgehen. Des Weiteren arbeitet sie eng mit der EU bei der Verwirklichung der Programme Galileo und Copernicus und mit Eumetsat bei der Entwicklung von Meteorologiemissionen zusammen.

Mehr über die ESA erfahren Sie unter www.esa.int

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