N° 21–2005: Sojus TMA-6 mit ESA-Astronaut Vittori auf der ISS angekommen
17 April 2005
Die Raumkapsel Sojus TMA-6 mit dem italienischen ESA-Astronauten Roberto Vittori und den zwei Mitgliedern der ISS-Mannschaft „Expedition 11“ hat heute morgen um 04.20 Uhr MESZ am russischen „Pirs“-Andockstutzen der Internationalen Raumstation (ISS) angedockt. Nach den üblichen Sicherheitsüberprüfungen nach dem Andocken wurde um 07.45 Uhr MESZ die Luke zwischen der Sojus und der ISS geöffnet.
Die Mission „Eneide“ hatte vor zwei Tagen mit dem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan begonnen. Während dieses Flugs 10S war Vittori Flugingenieur und hat damit neben dem Sojus-Flugkommandanten, dem russischen Kosmonauten Sergej Krikaljow, eine aktive Rolle bei der Steuerung und dem Andockmanöver der Kapsel gespielt. Krikaljow, der 2000/2001 bereits Mitglied der allerersten ISS-Mannschaft war, wird Kommandant der „Expedition 11“ sein. Der Dritte im Bunde, NASA-Astronaut John L. Phillips, nimmt die Rolle des Flugingenieurs der „Expedition 11“ wahr.
Vittori ist der erste Europäer, der die ISS zum zweiten Mal besucht; sein erster Flug fand im Rahmen der Mission „Marco Polo“ im Jahr 2002 statt. Während seines achttägigen Aufenthalts auf der ISS wird er eine Reihe von Experimenten auf den Gebieten der Humanphysiologie, Biologie, Technologie und Bildung durchführen. Eine seiner ersten Aufgaben wird allerdings darin bestehen, Gerät für die Experimente und Proben von der Raumkapsel in die ISS zu verladen. Weitere Ausrüstung für das Versuchsprogramm war mit dem am 28. Februar gestarteten unbemannten Versorgungsfahrzeug Progress M-52 zur ISS befördert worden.
Die „Eneide“-Mission, Teil einer Rahmenvereinbarung zwischen der ESA und Rußlands Föderaler Raumfahrtagentur (Roskosmos), wird vom italienischen Verteidigungsministerium und von der Region Latium finanziert. Viele der durchzuführenden Experimente wurden von italienischen Forschern entwickelt und die entsprechenden Instrumente von Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen in Italien gebaut. Neben dem Versuchsprogramm wird Vittori an seinem ersten Tag auf der ISS auch an Kommunikationstätigkeiten und an einem ISS-Notfalltraining teilnehmen.
Sein Programm aus wissenschaftlichen Experimenten, Technologiedemonstrationen und Bildungsaktivitäten wird sich über die gesamte Dauer der Mission hinziehen, die mit dem Rückflug mit den Mitgliedern der „Expedition 10“, Leroy Chiao und Salischan Scharipow, und ihrer geplanten Landung in Kasachstan am 24./25. April um Mitternacht (MESZ) zu Ende gehen wird. Bei diesem Rückflug mit der Sojus TMA-5, die im Oktober 2004 die „Expedition 10“-Mannschaft zur ISS gebracht hatte und während der letzten sechs Monate als „Rettungsboot“ an der ISS angedockt war, wird Vittori beim Wiedereintritt, dem Abstieg und der Landung eine wichtige Rolle spielen. Die Sojus TMA-6 wird diese „Rettungsboot“-Funktion nun in den nächsten sechs Monaten für die „Expedition 11“ übernehmen.
Informationen über die Mission „Eneide“ und ihren Fortgang gibt es auch im Internet unter www.esa.int/eneide und www.spaceflight.esa.int/eneide/status.
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