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Synthetic Aperture Radar (SAR)
Die Aufnahmen des SAR bieten Informationen über die Unebenheiten der abgetasteten Oberfläche
ERS
 
Die europäische Industrie baute unter Leitung der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) die Satelliten ERS-1 und ERS-2.

Die Satelliten wurden jeweils 1991 und 1995 gestartet. Sie sind mit einem aktiven Mikrowellensystem ausgestattet, welches Daten auch durch dichte Bewölkung und bei Nacht aufnehmen kann. Eines der Instrumente, der Scatterometer, mißt die Windgeschwindigkeit- und Richtung über den Ozeanen; ein anderer Sensor, der Mikrowellenaltimeter, ist in der Lage, die Wellenhöhe zu messen. Der wohl bekannteste Sensor, der Radar mit synthetischer Apertur (SAR), macht Aufnahmen von der Erdoberfläche.

Die von ihm aufgenommenen Daten können zur Kartographierung verwendet werden. Die Auslegung der von einem SAR stammenden Aufnahmen unterscheidet sich jedoch sehr von der eines optischen oder Infrarotsensors. Die Aufnahmen des SAR sind nicht farbig, bieten jedoch Informationen über die Unebenheiten der abgetasteten Oberfläche.

Für einen SAR Sensor stellt eine Meeresoberfläche mit mittleren bis hohen Wellen aufgrund von Wind eine rauhe Oberfläche dar (helle Flächen im Bild), während ruhige See oder nur sehr kleine Wellen eine glatte Oberfläche darstellen(dunkle Flächen im Bild). Auf dem Land ist ein Wald eine rauhe Oberfläche und wird hell dargestellt, während Wiesen und Straßen sehr dunkel erscheinen, da sie für den Radar eine relativ glatte Oberfläche darstellen.  
 
Gaeta Bay on the west coast of Italy
Die Abbildung zeigt die Bucht von Gaeta an der Westküste Italiens
Dank der Allwetter-Radarsensoren ist das Kartieren und Überwachung der Zunahme/des Rückzugs des Meereises in arktischen Gewässern möglich geworden. Die Mitwirkung bei Untersuchungen der globalen Klimatologie ist wichtig, da Veränderungen der Meereis-Flächen auf Veränderungen der Temperatur und der Meeresströmungen Hinweise geben. Ein weiterer, wichtiger ökologischer Aspekt von globaler Bedeutung ist die Überwachung der Abforstung der tropischen Regenwälder. Radarsensoren können Waldlichtungen trotz der dichten Bewölkung über den Tropen feststellen.

Auf den ERS Satelliten ist auch ein ATSR (Radiometer, das entlang des Anflugweges abtastet) Scanner installiert. Das ist ein herkömmlicher passiver Scanner mit 7 Kanälen im sichtbaren, kürzerwelligen und thermischen Infrarotbereich. Der Kanal für den thermischen Infrarotbereich wird insbesondere zur Kartierung der Temperatur der Meeresoberfläche eingesetzt. In den sichtbaren und kürzerwelligen Infrarotbereiche kann mit einer Raumauflösung von 1 km die Vegetation global erfasst werden.

Die Ausstattung von ERS-2 ermöglicht darüber hinaus die globale Kartierung der Ozonschicht. Die vom ERS-2 stammenden Daten leisten einen bedeutenden Beitrag zum wissenschaftlichen Verständnis der Veränderungen der Ozonschicht und zur Auswertung der Rolle, die dabei die von Menschen verursachte Umweltverschmutzung spielt.
 
 

 


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