| Die Kerguelen, ein Paradies für Tierbeobachter
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| | Adeliepinguine | | Zwei Tage nach Crozet erreichte das Schiff die Kerguelen (49-20S 70-13O). Dort kam der Eisbrecher „Kaptain Khlebnikov” am 13. November an.
Außer Pinguinen und Seevögeln trifft man auf diesen abgelegenen Inseln höchstens einige Forscher an. Die Kerguelen bestehen aus insgesamt rund 300 ausnahmslos vulkanischen Inseln. Die höchste Erhebung ist mit 1.960 m der Mont Ross, die Gletscherkuppel im Westen der Hauptinsel.
Man geht davon aus, dass die auf den Kerguelen heimischen Pflanzenarten die Inselgruppe nicht etwa aus dem vergleichsweise näheren Afrika sondern aus dem entfernten Südamerika erreicht haben. Kannst du dir denken, weshalb?
| | | Robben auf den Kerguelen | Die Inseln wurden 1772 von dem französischen Seefahrer Yves Joseph de Kerguélen-Trémarec entdeckt und auch von Kapitän James Cook besucht.
Wir wollen die Inseln auch kurz anhand eines Vergleichs zweier Satellitenbilder von Envisat (ASAR-Radar) und Landsat (sichtbarer Bereich bis Infrarot) untersuchen. | | Radarbild der Kerguelen | |
Die Radaraufnahme ist schwarzweiß, das Bild aus dem sichtbaren und Infrarotbereich ist farbig. Es ist deshalb farbig, weil das reflektierte Licht aus dem roten, grünen, blauen und dem Infrarotbereich separat erfasst und anschließend zu einem Echt- und einem Falschfarbenbild kombiniert wurde.
Das Radar-Mikrowelleninstrument arbeitet hingegen nur in einem Bereich. Durch den schrägen Einfallswinkel der Radarwellen kommt die Beschaffenheit der Inseln aber wesentlich stärker zur Geltung, sodass wir die Landformen viel besser erkennen können.
Versuche die unterschiedlichen Teile der Inselgruppe abzugrenzen: den flachen östlichen Teil, die ungewöhnlich gewundenen Felsformationen im Zentrum und das zerklüftete Gebiet mit der Gletscherkuppel im Westen. Weshalb erscheint sie im Radarbild nahezu schwarz?
| | | Landsat-Bild der Kerguelen (infrarot) | Denke an die Oberfläche des Meeres an einem windstillen Tag - sie ist auch dunkel, da die Oberfläche glatt ist. Auch Schnee (insbesondere nasser Schnee) zeigt sich im Radarbild als glatte Oberfläche. Es sind aber auch einige Gletscherzungen im Osten des Berges erkennbar: Sie sind schneefrei und von Spalten durchzogen und somit rau. Dies zeigt sich in der grauen Farbe. | | Radar-Stereobild der Kerguelen | | Aufgrund von technischen Problemen gelang es Envisat nicht, im Laufe der Forschungsreise eine Aufnahme der Kerguelen anzufertigen. Deshalb baten wir, den Satelliten umzuprogrammieren. Die Verantwortlichen waren einverstanden und lieferten uns zwei Aufnahmen von Ende Dezember 2003. Dank der Streifenbreite von 400 km sind die Kerguelen auf beiden Bildern zu sehen, obwohl diese aus unterschiedlichen Umlaufbahnen stammen.
Die zwei Aufnahmen wurden zum Bild ASAR-Kerguelen_stereo zusammengesetzt. Mit einer 3D-Brille (Rot-Grün-Brille) kann die Insel dreidimensional betrachtet werden. (Durch Umkehren der Farben z. B. mithilfe der Bildverarbeitungssoftware LEOWorks wird der Stereoeffekt noch stärker).
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